Alanis Morissette – „So-Called Chaos“


Alanis Morissette hat sich mit ihrem vierten Album relativ lange Zeit gelassen. Jetzt präsentiert sie mit «So-called Chaos» ein stimmungsvolles und nicht mehr ganz so «böses Album».

Von Patrick Gunti

Alanis Morissette erschien 1995 in der Musikszene mit ihrem Album „Jagged Little Pill“ und schrieb damit Musikgeschichte. Kommerziell gehört dieses Album mit 30 Millionen verkauften Einheiten zu einer der erfolgreichsten Aufnahmen überhaupt. Gleichzeitig wurde sie zum Vorbild und zur Wegbereiterin von nachfolgend erfolgreichen Künstlerinnen wie Avril Lavigne oder Pink. Unangepasst, rockig und böse auf die Gesellschaft präsentierte sich die Kanadierin damals.

Frieden mit der Welt geschlossen

Die Wut hat in den letzten Jahren offenbar nachgelassen. Auf „So-called Chaos“ präsentiert sich Morissette erwachsen und als jemand, der seinen eigenen Frieden mit der Welt geschlossen hat. Ihr Songwriting ist einmalig und erstklassig, jedoch eindeutig lebensbejahender als früher. «Kann sein, dass ich immer noch über Dinge spreche, die in meinem Leben eine Herausforderung bedeuten, aber ich nähere mich dem Leben und damit meinen Songs weniger vorwurfsvoll», sagt die Kanadierin selbst dazu, neuerdings übrigens mit modernem Kurzhaarschnitt.

Rockiger als zuletzt

Musikalisch geht Morissette wieder rockiger zur Sache als auf ihrem letzten Album „»Under rug swept». Gleich auf dem Opener „Eight Easy Steps“ lässt sie es ordentlich krachen. Ganz schön zur Sache geht es auch auf „Knees Of My Bees“ und dem Titelstück „So-called Chaos“. Harmonischer klingt es bei „Out Is Trough“, „Excuses“ oder der Single-Auskopplung „Everything“. Höhepunkt ist jedoch die mit unvergleichlichem Sinn für schöne Melodien ge(be)zauberte Ballade „This Grudge“. Alanis hat alle zehn Songs selber geschrieben, mitproduziert wurde das Album von John Shanks.

Der einzige Makel auf „So-called Chaos“ ist vielleicht die Kürze des Albums mit zehn Songs. Auf der „Enhanced CD“ gibt es dafür noch zwei Live-Songs und ein spezielle Akkustik-Version von „This Grudge“. (Vertrieb: Warner Music).


Various – «Caliente» 
In diesem Jahr feiert das Caliente-Festival Jubiläum: Bereits zum 10 Mal wird vom 18. bis 20. Juni mit Top-Bands, Tanzshows, bekannten DJ’s, Märkten und sogar einem eigenen Radiokanal karibisches und südamerikanisches Lebensgefühl nach Zürich gebracht. Rechtzeitig dazu sind die neusten Hits auf dem Caliente-Sampler erschienen.

«The Finest in «Latin & Brasil Rhythms 2004» verspricht das Album – und hält es auch. Quasi als Soundtrack für den bevorstehenden Sommer sind 16 Songs zu hören, die keine rhytmischen Wünsche offen lassen – von Samba über Salsa bis Merengue.

Mit Bacilos und Aventura

Stimmungsvoll eröffnet wird das Album von Joseph Fonseca, einem Altmeister des Merengue-Geschäfts. Gute Laune pur garantieren anschliessend die Überflieger von «Bacilos» und «Aventura» («Mi Hermanita»). Natürlich dürfen auch die letztes Jahr verstorbene «Queen of Salsa», Celia Cruz, und ihr männliches Pendent Rubén Blades nicht fehlen.

Weiter auf der Compilation zu hören sind Elvis Martinez, Ray Barreto, Preta Gil und zum Abschluss die brasilianische Supertruppe Olodum mit einer stimmungsvollen Live-Aufnahme von «Requebra». Auf der CD und am 18. resp. 19. Juni live on stage im Volkshaus zu hören sind ausserdem «Puerto Rican Power» und «Pupy y los que Son Son». (Vertrieb: Warner Music) (scc/pag)

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