CH-Eröffnung: Gut behauptet – Grossbanken legen zu

Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis 09.30 Uhr um lediglich 0,07% auf 6’489,32 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,31% auf 998,61 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,19% auf 5’703,42 Punkte zu.


Banktitel gehören zum Auftakt zu den Gewinnern. UBS (+0,3%) profitieren weiterhin von der Zustimmung des Nationalrates zum Staatsvertrag. Allerdings herrscht in den beiden Kammern noch keine Einigkeit, ob der Vertrag dem fakultativen Referendum unterstellt wird oder nicht. «Die Zitterpartie geht weiter», kommentiert denn auch die ZKB. CS steigen um 0,5% und Julius Bär um 1,2%.


Roche (unv.) legte Daten vor, die die Wirksamkeit von RoActemra/Actemra bei Rheumatoider Arthritis belegen. «Der positive Nachrichtenstrom bei den Baslern scheint anzuhalten», kommentiert die Privatbank Wegelin, die steigende Kurse erwartet. Gründe dafür seien die gut gefüllte Produktepipeline mit Blockbusterqualitäten und die starke Stellung bei den Onkologie-Produkten. «Das sind gute Nachrichten für Roche», lautet der Kommentar der Bank Vontobel.


Die Papiere des Konkurrenten Novartis notieren ebenso auf dem Stand des Vortagesschlusses. Das dritte Börsenschwergewicht Nestlé (-0,3%) belastet dagegen den Markt.


Petroplus (+0,3%) stehen auf der Gewinnerseite nachdem Joseph Watson zum neuen Finanzchef ernannt wurde. Er ersetzt Karyn Ovelmen. Experten stufen die Personalie als Kursneutral ein. Angesichts Watsons breiter Branchenerfahrung und seines finanziellen Hintergrundes in ähnlich aufgestellten Unternehmen rechnet Vontobel mit einem nahtlosen Übergang und keinen Änderungen an der auf Fusionen und Übernahmen beruhenden Wachstumsstrategie des Unternehmens.


Mehr Verkäufer als Käufer sind unterdessen bei Richemont (-0,3%) und Geberit (-0,1%) unterwegs.


In der zweiten Reihe zeigen sich Transocean (+2,5%) von den jüngsten negativen Nachrichten unbeeindruckt. Zum einen senkte nämlich die Ratingagentur Fitch den Ausblick auf «negativ». Zum anderen wird gegenwärtig diskutiert, ob das Moratorium für Tiefseebohrungen der US-Regierung Ölgesellschaften erlaubt, vorzeitig aus Leasing-Verträgen für Bohranlagen auszusteigen. Nach Ansicht der ZKB bestehen bei Transocean noch immer grosse Unsicherheiten hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen der Ölkatastrophe und des Imageverlustes. «Wir gehen weiterhin davon aus, dass der kommende Newsflow mehrheitlich belastend sein dürfte», prognostizieren die Experten.


Positive Nachrichten gibt es dagegen von Santhera (+9,5%). Die wieder steigende Nachfrage nach den Titeln des Liestaler Pharma-Unternehmens wird von Marktbeobachtern auf die guten Daten aus einer Phase-II-Studie für Catena bei Leber hereditärer Optikusneuropathie zurückgeführt.


Rieter (+3,1%) verkauft ihre italienische Tochter Idea Institute. Der Verkauf schärfe weiter das Profil von Rieter Automotive und dürfte zur Freisetzung von Managementkapazitäten beitragen, kommentiert Vontobel-Analyst Fabian Haecki.


Meyer Burger (+1,3%) zahlt unterdessen 29,2 Mio CHF eines Syndikatskredites frühzeitig zurück. Die Reduktion der Finanzaufwendungen ist aus Sicht der ZKB zu begrüssen, auch wenn diese weniger als 1% des erwarteten Gewinns ausmache.


Mobimo (-0,1%) lanciert eine Wandelanleihe mit Fälligkeit 2014. Die Höhe liege bei 125 Mio CHF bis zu 175 Mio CHF. «Mit einem grossen momentanen Interesse an privatem und institutionellem Geld im Immobilienbereich erwarten wir, dass diese Emission eine Erfolg wird», urteilt Vontobel. (awp/mc/pg/09)

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