Gestützt wurde die Stimmung an der hiesigen Börse von einer starken Eröffnung der Wallstreet, welche ihrerseits von besser als erwartet ausgefallenen Arbeitslosendaten in den USA profitierte. Zudem wurde der Gesamtmarkt erneut von Nestlé begünstigt.
Der für eine kleine Mehrheit der Ökonomen überraschende Entscheid der SNB, das Zinszielband um einen Viertel-Prozentpunkt anzuheben, hat höchstens einen kleinen Einfluss gehabt, dieser war dafür positiv. Die SNB will trotz der Erhöhung des Zielbandes die Zinsen eher tiefer sehen als aktuell. Sie strebe einen 3-Mts-Libor bei rund 2,75% an, also im mittleren Bereich des aktuellen Zielbandes. Derzeit steht der Libor aber beinahe bei 2,9%.
Die SNB habe keinen grossen Einfluss auf den Aktienmarkt, sagte ein Händler in Zürich. Die Erhöhung zeige aber, dass die SNB für die weitere konjunkturelle Entwicklung zuversichtlich ist.
Der SMI schloss 94,09 Punkte bzw. 1,07% höher bei 8`878,05 Punkten. Der Swiss Leader Index (SLI) legte 0,87% auf 1`336,84 Punkte zu, der breitere Swiss Performance Index (SPI) 67 Punkte oder 0,94% auf 7`205,29 Punkte.
An der Spitze des SMI fanden sich Swisscom (+2,1% auf 434,25 CHF) und Richemont (+2,2% auf 74,20 CHF). Richemont haben am Morgen überraschend starke Umsatzzahlen für die ersten fünf Monate präsentiert. Entsprechend positiv waren die Kommentare der Analysten, welche aus den Angaben auch eine gute Entwicklung für die Monate Juli und August hinausgelesen haben.
ABB befanden sich mit einem Plus von 1,9% auf 28,54 CHF weiterhin auf Erholungskurs.
Ähnlich stark war die Entwicklung von Nestlé (+1,4% auf 531 CHF). Nestlé wurden dabei vom eigenen Aktienrückkaufprogramm getrieben. Der Umsatz auf der eigens für den umfangreichen Aktienrückkauf eingerichteten 2. Handelslinie lag beinahe bei 53 Mio CHF und die Aktie verzeichnete hier gar ein Plus von 1,7% auf 534,60 CHF. Bereits am Vortag wurden auf dieser Linie über 52 Mio CHF umgesetzt.
Guten Gewinn verzeichneten weiter Syngenta (+1,6% auf 236,60 CHF), Swatch N (+1,5% auf 69,25 CHF), Julius Bär (+1,4% auf 79,20 CHF), UBS (+1,2% auf 62,20 CHF) oder Novartis (+1,2% auf 65,25 CHF). Novartis profitierten dabei noch immer von den am Vortag im Rahmen eines Investorenmeetings in den USA abgegebenen Statements. Am Donnerstag wurde dazu weitere positive Kommentare publiziert, unter anderem hat Goldman Sachs das Kursziel für die Aktie auf 71 CHF angehoben.
Am Tabellenende landeten Adecco (-0,6% auf 73,40 CHF), Givaudan (-0,4% auf 1`108 CHF) und Synthes (-0,2% auf 136,10 CHF) als einzige Verlierer.
Im breiten Markt zogen je nach Halbjahreszahlen Implenia um 1,6% an und Intershop um 2,5%. Edipresse fielen dagegen um 0,9% zurück.
Infranor (+0,1%) gingen leicht höher aus dem Handel, bei allerdings kleinen Volumen. Das Unternehme hat bei geöffneter Börse am Nachmittag Angaben zum Umsatz im ersten Quartal sowie zu einem bevorstehenden CEO-Wechsel gemacht.
Deutlicher waren aber die Ausschläge bei Loeb PS (+7,3%), Komax (+6,8%) oder Tecan (+6,4%). (awp/mc/ar)
