CH-Verlauf: Verluste weiten sich aus – Warten auf US-Konjunkturdaten

Die Lage sei insgesamt schwierig einzuschätzen, sagt ein Händler. Bis zu den Halbjahreszahlen der Unternehmen in rund zwei Wochen folge der hiesige Markt wohl den Leitbörsen aus Übersee. Am Nachmittag warte die Börse auf neue Impulse von den noch anstehenden US-Konjunkturdaten. Nebst den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe steht die dritte Veröffentlichung des BIP im ersten Quartal an. Dann könnten die Karten nochmals neu gemischt werden, so der Marktteilnehmer.


Der SMI verliert bis um 11.55 Uhr 0,94% auf 5’392,47 Punkte und notiert damit nur leicht über dem bisherigen Tagestiefststand von 5’388,94 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steht derweil um 0,98% tiefer bei 806,12 Punkten und der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, verliert 0,78% auf 4’647,17 Punkte.


Die deutlichsten Abgaben verzeichnen UBS (-3,9%). Marktakteure verweisen auf die Sektorhausse vom Vortag. Kursbelastend seien auch Gerüchte einer bevorstehenden Gewinnwarnung beim französischen Mitbewerber Credit Agricole. Die Grossbank selbst teilte mit, dass Chi-Won Yoon neuer CEO der Marktregion Asia Pacific wird und ernannte ihn zum Mitglied der Konzernleitung. Yoon tritt die Nachfolge von Rory Tapner an.


Verluste gibt es auch in Credit Suisse (-1,9%). Der Schweiz-Chef der Grossbank, Hans-Ulrich Meister, sagte gegenüber den Medien, er halte die Aufspaltung der Grossbanken für nicht realisierbar. Es sei nicht möglich, einen Teil der Bank in Konkurs gehen zu lassen, ohne dass dies auf die Muttergesellschaft zurückfalle. Von JP Morgan gab es eine positive Unternehmensstudie.


Zu den grössten Verlierern gehören Swiss Life (-3,6%). Die Titel leiden an einer Rückstufung durch Merrill Lynch auf Underperform. Die Analysten der Bank verweisen auf unrealistische Markterwartungen über die Geschwindigkeit der Erholung des Titels. Die weiteren Versicherer im SMI/SLI notieren ebenfalls alle im Minus.


Anleger trennen sich auch von den Papiere von Roche (-0,4%) und Novartis (-1,6%). Die Generika-Sparte Sandoz von Novartis hat in Japan die Zulassung für das Biosimilar Somatropin erhalten. Dieses ist in der EU, den USA und Australien bereits unter dem Namen Omnitrope zugelassen. Zudem legte der Konzern positive Phase-II-Daten zu Afinitor und Sandostatin vor.


Besser tendieren hingegen Swisscom (+0,1%). Der Telekomkonzern gab heute die Übernahme eines SAP-Dienstleisters mit rund 100 Mitarbeitenden bekannt. Im Plus stehen im SMI/SLI daneben nur noch die Valoren von Nestlé (+0,4%).


Im breiten Markt legen Barry Callebaut (+2,8%) nach Zahlen deutlich zu. Der Schokoladenproduzent hat mit den Umsatzzahlen zu den ersten neun Monaten die Erwartungen des Marktes übertroffen. Zudem bestätigte die Gruppe die bisherigen Finanzziele.


Sulzer (-0,8%) vermeldete die Übernahme von SAB Technical Services in Indien für rund 6,3 Mio CHF. Allerdings ist der Preis noch von der künftigen Geschäftsentwicklung abhängig.


Gategroup notieren um 0,9% tiefer. CFO Thomas Bucher sagte gegenüber AWP, dass er für 2009 mit einem schlechteren Geschäftsgang als 2008 rechnet.


Cytos (+6,4%) gehören indes zu den grössten Gewinnern im breiten Markt. Das Pharmaunternehmen hat in einer Analyse von Phase-II-Daten für den Blutdruck-Impfstoff CYT006AngQb mögliche Ursachen für das Scheitern des Produktekandidaten gefunden.


Zu den Schlusslichtern zählen an ihrem letzten Handelstag Golay Buchel (-4,4%). (awp/mc/pg/19)

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