Die Erhöhung der Steuer auf Aktiengeschäfte in China hat kräftigen Abgabedruck an den Aktienmärkten in Schanghai und Shenzen ausgelöst. Hintergrund für die Anhebung dürfte das Bemühen sein, Luft aus dem spekulativ überhitzten chinesischen Aktienmarkt zu nehmen, hiess es.
Aufgrund der chinesischen Abgaben tauchten phasenweise auch die japanischen Aktien über 1%. Mehr oder weniger neutral sind dagegen die Vorgaben aus den USA. Der Dow Jones vom Vorabend schloss zwar leicht im Plus, gab aber im Vergleich zum europäischen Handelsschluss noch gut 20 Punkte ab.
Der von Clariden Leu aus dem Telefonhandel berechnete PreSMI steht um 08.25 Uhr 52,12 Punkte tiefer auf 9’343,89 Stellen. Die Deutsche Bank sieht den SMI vorbörslich bei 9’377 Punkten.
Klar grösster Verlier sind vorbörslich Roche (-1,5%). Grund sind laut Händlern Kursverluste bei der japanischen Tochter Chugai. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf eine Herunterstufung von Chugai auf ‹Hold› durch die Citigroup, nachdem japanische Gesundheitsbehörden den Preis für das Krebsmedikament ‹Avastin› um 28% niedriger als erwartet festgelegt haben. Etwas auf das Sentiment drückt zudem, dass ein US-Gericht Roche wegen Nebenwirkungen beim Aknemittels Accutane zu Schadenersatz von 2,6 Mio USD verurteilt hat.
Ansonsten gibt es kaum Spezialsituationen. Grösste Verlierer neben Roche sind Richemont (-0,5%) und Swatch N (-0,5%), wo es nach den gestrigen Gewinnen zu Gewinnmitnahmen kommt. Im Bereich von -0,5% notieren zudem ABB, Nestlé oder Swatch I. Am besten halten sich noch ZFS (-0,2%) und Synthes (-0,3%); letztere waren gestern allerdings der grösste Verlierer.
SGS (-0,4%) hat zwei kleinere Akquisitionen in den USA im Landwirtschaftssektor mitgeteilt, was laut Händlern zwar positiv aber nicht gross kursbewegend sein dürfte.
Im breiten Markt hat SHL die Quartalszahlen veröffentlicht; Basilea hat zudem für das Medikament Ceftobiprol ein beschleunigtes Zulassungsverfahren in der Schweiz erhalten. (awp/mc/ab)
