Coop knackt 15-Milliarden-Marke


Der zweitgrösste Schweizer Detailhandelskonzern Coop hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich: Der Gewinn stieg trotz Preisdruck und Konsumflaute um 3 Prozent auf 341 Millionen Franken. Dazu trug die Übernahme von EPA und Waro bei. Der Marktanteil legte zu.


Hohe Zuwachsraten auch in den Coop Megastores. (coop.ch)
Erstmals übertraf der Gruppen-Umsatz von Coop die Marke von 15 Milliarden Franken: Der konsolidierte Bruttoerlös stieg um 5,9 Prozent auf 15,4 Milliarden Franken, wie Coop-Chef Hansueli Loosli an der Jahresmedienkonferenz in Muttenz sagte. Doch auch ohne EPA und Waro habe der Detailhandelsumsatz der Gruppe um 1,6 Prozent zugelegt. Marktanteil um knapp 1% gesteigert
Insgesamt nahm der Detailhandelsumsatz – wie Anfang Januar berichtet – um 6,5 Prozent auf 14,64 Milliarden Franken zu. Coop habe damit den Marktanteil 2003 von 15,8 auf 16,7 Prozent steigern können (Lebensmittel auf neu 23,0 Prozent, Gebrauchsgüter auf 10,7 Prozent). Coop habe damit den grössten Marktanteilsgewinn aller Schweizer Detailhandelsunternehmen erzielt, sagte Loosli. Das gesamte Schweizer Detailhandels-Marktvolumen bezifferte er auf 83,1 (i.V. 83,2) Milliarden Franken. Mehr Personal und Verkaufsfläche
Zugelegt hat die Coop-Gruppe 2003 auch wieder beim Personal (+1,8 Prozent auf 40’528 Vollstellen) sowie den Verkaufsstellen (+26 auf 1513) und deren Fläche (+7,7 Prozent auf 1,46 Millionen Quadratmeter). 2004 wolle die Gruppe weitere 2 bis 2,5 Prozent Umsatz zulegen, so Loosli.


Kein einfaches Jahr
2003 war nicht einfach für Coop: Der Warenaufwand stieg stärker als der Umsatz, was Loosli mit Preissenkungen erklärte, und so sank die Marge. Coop konnte aber auch die Betriebskosten drücken. Zudem resultierte dank Fremdkapitalabbau und tiefen Zinsen ein um 70 Millionen Franken besseres Finanzergebnis. Gewinn von 341 Mio. Franken
Die Abschreibungen hob Coop um 58 Mio auf 646 Millionen Franken an. So verbleibt ein Betriebsergebnis (EBIT) von 531 Millionen Franken, 32 Millionen Franken weniger als 2002. Doch unter dem Strich (nach Steuern und Drittanteilen) resultierte ein Jahresgewinn von 341 Millionen Franken, 10 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Fairer Handel im Trend
Kräftig gewachsen sind die Umsätze der Marken Coop Naturplan, Coop Naturaline (mit Bio), Coop Oecoplan und Max Havelaar, dies um 15 Prozent auf 1,34 Milliarden Franken. Coop ist nach eigenen Angaben heute weltgrösster Verkäufer von Produkten aus fairem Handel sowie von Textilien aus sozial und ökologisch verträglicher Produktion. Erfolgsmarke «Betty Bossi»
Der Umsatz der Frischprodukte-Linie «Betty Bossi» legte fast 100 Millionen auf 360 Millionen Franken zu. Vorwürfe wegen hoher Preise konterte Beschaffungs-Leiter Jürg Peritz: Coop wolle nicht am billigsten, sondern am preiswertesten sein. Zu teuer sei die internationale Nahrungsmittelindustrie, wie deren Gewinne ja zeigten. Interdiscout: Weniger Umsatz, mehr Erträge
Bei der Elektronik-Tochter Interdiscount sank der Umsatz um 5 Prozent auf 850 Millionen Franken – doch gleichzeitig steigen die Erträge. Die Coop-Vitality-Apotheken haben laut Loosli mit einer neuen, fokussierteren Strategie besser abgeschnitten.


Umsatzsteigerung im Tankstellen-Geschäft
Die Coop Mineralöl AG steigerte den Umsatz von 772 Millionen auf 911 Millionen Franken. Dazu trugen neue Tankstellen, aber auch Shops unter dem «Pronto»-Label bei. Manche hätten dank erweiterten Öffnungszeiten markant mehr umgesetzt. Liberale Öffnungszeiten
Loosli stimmte im Übrigen in den Chor der Liberalisierer der Ladenöffnungszeiten ein: Er forderte landesweit einheitliche Regelungen, auch für Sonntagsarbeit – mit «klaren und vorteilhaften Reglungen für die Arbeitnehmer». Bis dann wolle Coop lokale Ladenschluss-Vorgaben künftig voll ausreizen. (AWP/scc/pag)


CEO im Gespräch 
Hansueli Loosli, Coop
 
«Das letzte Jahr hat uns ins Schwitzen gebracht»
Für Coop war das Jahr 2003 erfolgreich, aber schwierig. Im Moneycab-Interview sagt Konzernchef Hansueli Loosli, wie sich Coop gegen die Konkurrenz behaupten will und was auf die Pfannen- und Ball-Trophy folgt. weiter…

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