Denner bleibt der Renner im Schweizer Detailhandel

«2004, meine Damen und Herren, war für Denner das erfolgreichste Jahr in seiner Geschichte», sagte Konzernchef Philippe Gaydoul am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Der Umsatz sei gegenüber 2003 um 11,8% auf 1,843 Mrd CHF geklettert. Damit «liegen wir heuer um rund 11% höher als im bisherigen Rekordjahr 1991», sagte Gaydoul.

Denner: «Wir haben unsere Margen und unsere Kosten im Griff.»

Bereits in den beiden Vorjahren hatte Denner die Verkäufe jeweils um über 10% gesteigert. Bei Denner handle es sich um sein «sehr gesundes, sprich gewinnbringendes Wachstum», sagte Gaydoul: «Wir haben unsere Margen und unsere Kosten im Griff.»

Profit stärker als Umsatz geklettert
Der Profit unter dem Strich sei 2004 noch stärker geklettert als der Umsatz, sagte Gaydoul am Rande der Medienkonferenz gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Zahlen gibt das Familienunternehmen traditionellerweise nicht bekannt. Mit diesen Resultaten ist der Discounter der Überflieger der Branche, die in den Jahren 2002 und 2003 rückläufige Absätze beklagte und erst sich in diesem Jahr wieder erholen konnte.

Coop und Spar mit weniger Umsatz
Bis Ende November 2004 legte der Detailhandel (ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe) wieder um 1,6% zu. Dabei zeigte sich die Branche uneinheitlich: Während Marktführer Migros ebenfalls wachsen konnte, wies die Nummer 2, Coop, weniger Umsatz aus. Auch Spar musste einen Rückgang der Verkäufe hinnehmen.

Migros Genossenschaften um mehr als 2% gewachsen

«Die Migros hat ein sehr gutes Jahr hinter sich», sagte Konzernsprecherin Monica Glisenti auf Anfrage, ohne Zahlen zu nennen: Die zehn Genossenschaften seien um mehr als 2% gewachsen und hätten deutlich an Marktanteilen gewonnen.

Spar-Rückschlag nicht aus dem Kerngeschäft
Nicht so rosig sieht die Lage bei den Konkurrenten Coop und Spar aus: Die Spar Gruppe Schweiz musste eine Abnahme des Umsatzes um 2,5 Prozent auf 770 Mio CHF hinnehmen. Dies sei auf den Rückgang in der Belieferung von Drittkunden, die Schliessung eines Fleischproduktionsbetriebs und den Verkauf einer Tankstelle zurückzuführen, heisst in einer Mitteilung vom Donnerstag. Weil der Rückschlag nicht aus dem Kerngeschäft herrühre, «können wir mit diesem Ergebnis gut leben», wird Spar-Geschäftsleiter Stefan Leuthold zitiert. Bei den Spar-Läden hätten sich die Umsätze auf dem Vorjahresniveau von 413 Mio CHF gehalten. Bei den TopCC Cash&Carry seien die Verkäufe gar leicht von 213 Mio auf 214,7 Mio CHF gewachsen.

Preissenkungen drücken den Detailhandelsumsatz bei Coop
Auch die Nummer 2 im hiesigen Detailhandel, Coop, musste nach dem starken Wachstum im Vorjahr im Jahre 2004 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Die Verkäufe im Detailhandel seien um 2,8% auf 14,2 Mrd CHF gesunken, teilte Coop vor 9 Tagen mit. Das Minus ist auf rückläufige Preise, die Konsumzurückhaltung und den Umbau vor allem bei den Warenhäusern zurückzuführen. Die Integration der ehemaligen Waro-Verkaufsstellen habe ein Viertel des Rückgangs verursacht. Vier Läden wurden geschlossen, drei wurden umgenutzt. Insgesamt wurden im Lebensmittelhandel 65 Verkaufsstellen geschlossen. Dem standen 19 Neueröffnungen gegenüber. Daraus ergibt sich eine Abnahme der Verkaufsfläche um 1,5%. Zudem hätten Preissenkungen den Detailhandelsumsatz bei Coop gedrückt. (awp/mc/gh)

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