Desaströse Konjunkturdaten aus Japan

Besonders schwach fielen im Januar Zahlen zur Industrieproduktion und zu den Bauaufträgen aus. Nach Regierungsangaben vom Freitag brach die Industrieproduktion zu Jahresbeginn um zehn Prozent zum Vormonat ein. Dies ist der stärkste jemals verzeichnete Rückgang. Auf Jahressicht sackte die Produktion um knapp ein Drittel ab. Noch stärker gaben die Aufträge im Baugewerbe nach. Sie gingen im Jahresvergleich um 38,3 Prozent zurück. Ein schwaches Bild vom Immobilienmarkt zeichneten auch die Neubaubeginne, die im Januar um 18,7 Prozent zum Vorjahr einbrachen.


Inflation weiter rückläufig
Positiv zu werten sind allenfalls neue Zahlen vom Arbeitsmarkt. So sank die Arbeitslosenquote im Januar um 0,2 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Zugleich enttäuschten aber Zahlen zum privaten Konsum massiv: Die Umsätze des Einzelhandels gingen zu Jahresbeginn um 2,7 Prozent zum Vormonat und um 2,4 Prozent zum Vorjahr zurück. Die privaten Konsumausgaben sanken im Jahresvergleich um 5,9 Prozent. Die Inflation war unterdessen weiter rückläufig: Sowohl die Gesamtrate als auch die Kerninflationsrate sanken im Januar auf Null Prozent.


Bedenklicher Einbruch bei der Industrieproduktion
«Die Veröffentlichungen aus Japan sind desaströs und erlauben mittlerweile eine Diskussion, ob sich Japan nicht nur in einer schweren Rezession, sondern auf dem Weg in eine Depression befindet», kommentiert Folker Hellmeyer, Chef-Analyst der Bremer Landesbank die Lage. Insbesondere der Einbruch der Industrieproduktion müsse nachdenklich stimmen. Aber auch die Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen, den Bauaufträgen und den Neubaubeginnen seien enttäuschend ausgefallen. (awp/mc/ps/16)

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