Drahtloser Speicherchip lässt RFID alt aussehen

Ähnlich einem RFID-Sticker, kann HPs drahtloser «Memory Spot» auf Fotos, Dokumenten oder Identitätsausweisen angebracht werden. Neben weiteren Informationen kann so zusätzliches Video- oder Audiomaterial gespeichert werden, das über ein entsprechendes Lesegerät abgerufen werden kann. Im Gegensatz zu bestehender RFID-Technologie soll HPs Entwicklung kostengünstiger in der Produktion sein sowie weitaus höhere Übertragungsraten und Kapazitäten ermöglichen.


Datentransferrate von 10 Megabit pro Sekunde
«Der grösste Unterschied ist die enorme Geschwindigkeit der Datenübertragung. Während neueste RFID-Chips gerade einmal Datentransferraten von einigen hundert Kilobit pro Sekunde aufweisen, erreichen wir mit unserer ersten Generation bereits zehn Megabit pro Sekunde», erklärt John Waters, Program Manager bei HP Labs , im pressetext-Interview. Damit könnten grosse Mengen von Daten in Sekundenbruchteilen abgerufen werden, so Waters. Der Chip sei allerdings nicht als direkte Konkurrenz zu RFID gedacht, das für andere Aufgabengebiete, bei denen geringere Datenmengen involviert sind, weiterhin seine Berechtigung habe.


Kapazität soll problemlos erweiterbar sein
Der zwei bis vier Quadratmillimeter kleine Chip besitzt eine integrierte Antenne und weist eine Datentransferrate von bis zu zehn Megabit pro Sekunde auf. HP zufolge nutzt der Memory Spot das gleiche Frequenzspektrum wie Bluetooth, was die Ausstattung mobiler Geräte wie Handys oder Notebooks mit entsprechenden Lesefunktionen erheblich erleichtert würde. Die derzeitigen Prototypen, die in 180-Nanometer-Bauweise hergestellt wurden, weisen eine Kapazität von 256 Kilobit bis vier Megabit auf. HP zufolge, soll diese Kapazität aber problemlos erweiterbar sein. Die Energieversorgung erfolgt auf passivem Weg durch das Lese- und Schreibgerät, durch die minimalen Verbindungszeiten wird der Verbrauch allerdings als minimal angegeben.


Vorlaufzeit von einigen Jahren
Wann die Technologie massenmarkttauglich umgesetzt werden kann, ist indes noch ungewiss. Die HP-Entwickler gehen derzeit aber von einer Vorlaufzeit von einigen Jahren aus. Als angepeilten Stückpreis für die wiederbeschreibbaren Chips gab HP zehn bis 50 Cent an. «Der Einsatz der Memory Spots ist in unterschiedlichsten Bereichen vorstellbar. Denkbar wäre zum Beispiel eine Umsetzung im Rahmen von Patienten-Monitoring in Krankenhäuser», so Waters gegenüber pressetext abschliessend. (pte/mc/pg)

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