EU-Eröffnung: Schwach – Negative Vorgaben belasten

In London gab der FTSE 100 2,38 Prozent auf 5.381,60 Punkte ab. Der Pariser CAC-40-Index verlor 2,39 Prozent auf 4.238,60 Zähler.


Die Entwicklung an den internationalen Börsen trübte die Stimmung an den europäischen Aktienmärkte ein: So hatte in den USA der Dow Jones nach neuen Hiobsbotschaften aus dem Bereich der US-Hypothekenversicherer knapp behauptet geschlossen. Der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen mehr als 200 Punkte tiefer als zum Handelsschluss in Europa am Montag. Der Nikkei-225-Index schloss in Tokio sehr schwach. Am Nachmittag stehen ausserdem Daten von US-Immobilienmarkt auf dem Plan.


Finanzwerte litten unter negativen Vorgaben der US-Branchenkollegen. In den USA waren die Titel der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac nach einem Analystenkommentar über notwendige Kapitalerhöhungen abgestürzt. Die Präsidentin der regionalen US-Notenbank von San Francisco, Janet Yellen, rechnet zudem bis ins Jahr 2009 nicht mit einer Erholung der Immobilienpreise. Societe Generale verloren 3,59 Prozent auf 51,80 Euro. Royal Bank of Scotland (RBS) gaben 3,78 Prozent auf 193,38 Pence ab. Credit Suisse und UBS rutschten ebenfalls um mehr als drei Prozent ab.


Auch Aktien der London Stock Exchange (LSE) rutschten 8,59 Prozent auf 660,49 Pence ab. Händler verwiesen auf eine technische Gegenbewegung und Gewinnmitnahmen, nachdem die Titel vom Vortag nach Veröffentlichung der Handelszahlen im späten Handel zugelegt hatten. Damit setzten die Aktien ihren Abwärtstrend fort: Seit Anfang des Jahres haben die Titel bereits rund 60 Prozent an Wert verloren und stehen nun wieder auf dem Niveau von Anfang 2006.


Titel des Bauunternehmens Persimmon verloren nach einem Zwischenbericht 3,62 Prozent auf 219,75 Pence. Die Analysten von Merrill Lynch nannten das Update «nicht schlimmer als erwartet». Zwar rechnet das Bauunternehmen im ersten Halbjahr nicht mit deutlichen Abschreibungen auf sein Bankgeschäft, nachdem Analysten mit Wertminderungen in Höhe von 200 bis 300 Millionen Pfund gerechnet hatten. Allerdings waren die ersten sechs Monate des Jahres «die grösste Herausforderung in letzter Zeit» gewesen, hiess es von dem Unternehmen.


Die Aktien der angeschlagenen Hypothekenbank Bradford & Bingley brachen um 17,26 Prozent auf 34,82 Pence ein. Einem Bericht der «Financial Times» zufolge könnten Banken und institutionelle Investoren, die sich am dritten Versuch einer Kapitalerhöhung von Bradford & Bingley beteiligt haben, Verluste in Höhe von 108 Millionen britischen Pfund (136 Mio Euro) tragen müssen, sollten die Aktien nicht deutlich zulegen.


In Paris gerieten die Aktien von Peugeot Citroen nach Absatzzahlen für das erste Halbjahr unter Druck und verloren 3,82 Prozent auf 30,73 Euro. Zwar hat der französische Autobauer dank neuer Modelle und der Nachfrage aus Schwellenländern insgesamt mehr Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr, die Entwicklung in Europa war allerdings rückläufig. Auch für den Rest des Jahres rechnet Peugeot hier mit einem weiteren Rückgang. (awp/mc/pg/13)

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