EU-Eröffnung: Verluste – Vorgaben, Banken im Blick

«Der Markt sucht immer noch nach einer klaren Richtung vor dem nahenden Jahresende und nach Anzeichen, ob die wirtschaftliche Erholung sich selbst trägt oder nur durch Konjunkturpakete gestützt wird», sagte ein Händler. Am Nachmittag dürften einige Konjunkturdaten und Unternehmensberichte für Bewegung sorgen.


Einmal mehr gab der Finanzsektor den Ton an. Nach den teils deutlichen Vortagesgewinnen waren Bankenwerte nun unter den Verlierern zu finden. Diesmal kommen die Impulse aus den USA. Die US-Regierung hat einen geplanten Verkauf von Citigroup-Anteilen wegen des niedrigen Aktienpreises aus Eis gelegt. Nachdem die Bank bei einer Kapitalerhöhung nur 3,15 Dollar pro Aktie erzielen konnte, beschloss das Finanzministerium, seine Anteile von 34 Prozent lieber noch zu behalten. Dies schlug auf die Stimmung und kostete beispielsweise die Societe Generale 0,95 Prozent auf 48,685 Euro, für Banco Santander ging es um 0,91 Prozent auf 11,43 Euro nach unten. Auch in London waren Werte wie Lloyds Banking Group als Indexschlusslicht oder Barclays weit hinten zu finden.


Zudem erwartet die italienische Bankenverband, dass im laufenden Jahr 18 Milliarden Euro ihres Kreditportfolios abgeschrieben werden müssen und sich die Situation im kommenden Jahr noch verschlimmern könnte. Aktien der Unicredit gaben daraufhin 0,87 Prozent auf 2,2875 Euro ab. Royal Bank of Scotland (RBS) konnten nicht von einem möglichen Milliardengebot der Deutschen Bank für die Rohstoffhandelstochter RBS Sempra profitieren und gaben um 0,91 Prozent auf 31,544 Pence nach. Das Geschäft könnte rund 3 Milliarden Dollar (2,1 Mrd Euro) schwer werden, schrieb die «FT» unter Berufung auf Banker.


ING stemmten sich an der Spitze im EuroStoxx gegen den negativen Trend im Finanzsektor und gewannen 1,98 Prozent auf 7,10 Euro. Morgan Stanley hatte die Titel mit «Overweight» und einem Kursziel von 9,00 Euro wieder aufgenommen. Der Druck auf die Aktien während der Kapitalerhöhung habe die Bewertung soweit gesenkt, dass diese nun unter dem fundamentale Wert bei einer Aufspaltung in Bank- und Versicherungsgeschäft liege, so die Analysten. (awp/mc/ps/10)

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