EU-Schluss: Fest – Eon treibt Versorger an, US-Gewinne

Ein starker Auftakt an der Wall Street trieb die Indizes besonders im späten Handel nochmals deutlich an.


Der EuroSTOXX 50 gewann letztlich 1,41 Prozent auf 2.688,21 Zähler. Der Pariser CAC-40-Index stieg um 1,48 Prozent auf 3.507,24 Punkte. Der FTSE 100 in London ging um 0,97 Prozent fester bei 4.716,76 Punkten aus dem Handel.


Eon-Aktien setzten sich mit einem Zuwachs von 5,35 Prozent auf 27,19 Euro an die Spitze des Leitindex. Der grösste deutsche Energiekonzern kommt besser durch die Wirtschaftskrise als erwartet und meldete für das erste Halbjahr trotz eines Rückgangs des Strom- und Gasverbrauchs in den Kernmärkten Deutschland, Grossbritannien und Skandinavien einen stabilen bereinigten operativen Gewinn. Der Versorger führte dies vor allem auf die Ergebnisse der neuen Konzerngesellschaften in Südeuropa und Russland zurück. Händler und Analysten lobten nicht nur die Halbjahresergebnisse, sondern auch den wieder optimistischeren Ausblick auf das Gesamtjahr. Im Fahrwasser gewannen GDF Suez 4,28 Prozent auf 28,13 Euro, Iberdrola verteuerten sich um 1,59 Prozent auf 6,055 Euro. RWE lieferten ebenfalls ihren Beitrag zum Indexanstieg.


Gefragt waren auch viele Finanztitel – am Tag zuvor hatten sie noch zu den grössten Verlierern gehört. Die Papiere des Versicherers Aegon kletterten um 3,05 Prozent auf 5,716 Euro, Anteile der BNP Paribas zogen um 2,66 Prozent auf 55,10 Euro an. In London sprangen Lloyds Banking Group gar um 6,42 Prozent auf 94,61 Britische Pence an, Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) folgten mit plus 5,42 Prozent auf 44,96 Pence. Volkswirten erwarten von der Fed zwar Signale für eine anhaltende Nullzinspolitik, die Notenbanker dürften jedoch die Konjunkturaussichten positiver beurteilen. Auch in der Schweiz zeigten sich insbesondere UBS und Credit Suisse fest.


Selbst ING-Aktien gewannen nach zwischenzeitlichem Rutsch letztlich 2,35 Prozent auf 9,33 Euro. Der Finanzkonzern hatte im zweiten Quartal unter seiner Banksparte gelitten und weniger verdient als von Experten erwartet. Zudem waren die Verluste aus dem Kreditgeschäft wie schon im Vorquartal höher ausgefallen als prognostiziert. Wegen der weiter angespannten Finanzlage will ING in diesem Jahr zudem keine Dividende zahlen.


BHP Billiton stiegen um 1,80 Prozent auf 1.555,88 Pence. Der australisch-britische Rohstoffkonzern hatte zwar im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. Juni) erstmals seit sieben Jahren einen Gewinnrückgang verbucht. Der Überschuss vor Sonderposten war aber etwas höher ausgefallen als gedacht. Ferner sieht BHP Billiton erste leichte Anzeichen für eine Nachfragebelebung in Nordamerika, Europa und Japan. Andere Minenwerte legten allerdings deutlicher zu. Die britische Tui-Tochter TUI Travel hatte derweil berichtet, dass die Buchungen für die Wintersaison 2009/10 niedriger als im Vorjahr seien. Die Papiere reagierten darauf mit einem Minus von 2,90 Prozent auf 243,67 Pence.


Nobel-Biocare-Aktien sprangen um 13,89 Prozent auf 30,18 Schweizer Franken an die SMI-Spitze. Der Dentalimplantate-Hersteller hatte beim Reingewinn im zweiten Quartal die Prognosen übertroffen. Dagegen fielen Nestle-Aktien um 3,95 Prozent auf 42,36 Franken. Ein Analyst führte den Kursrückgang in erster Linie auf die schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen zum organischen Wachstum zurück, zumal die Konkurrenten besser als geschätzt abgeschnitten hätten. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sei zwar solide ausgefallen, die Konkurrenten hätten dies aber auch erreicht. (awp/mc/pg/31)

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