EU-Verlauf: Fester – Bankenwerte schieben an

So waren die Einkaufsmanagerindizes stärker als erwartet gestiegen. US-Daten könnten am Nachmittag für Bewegung sorgen, bevor die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung am Abend verkündet.


An der Spitze im EuroStoxx 50 kletterten Deutsche Bank um 4,93 Prozent auf 51,941 Euro nach oben. Generell waren Finanzwerte gefragt, nachdem die strengeren Eigenkapital-Vorschriften die Banken nach Informationen aus Kreisen später als ursprünglich gedacht treffen. So legten auch BNP Paribas, Unicredit und Societe Generale zu. In London waren Barclays und Lloyds Banking Group weit vorne. Das Branchenbarometer STOXX 600 Banken führte mit plus 1,72 Prozent die Sektorenindizes an. Die im Baseler Komitee zusammengeschlossenen weltweiten Regulierer hätten sich auf eine Übergangsfrist für die Kreditinstitute verständigt, sagten drei mit der Situation vertraute Personen. Eine genaue Zeitspanne sei noch nicht festgelegt worden. Die japanische Zeitung «Nikkei» sprach von einer Periode von 10 Jahren.


In London gewannen AstraZeneca mit dem Markt 1,04 Prozent auf 2.858,00 Pence. Die Papiere reagierten damit kaum darauf, dass der Beraterausschuss der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA sich für Crestor bei der Anwendung von Patienten mit zwar gesunden Cholesterinwerten, aber anderen Herzinfarkt-Risiken ausgesprochen habe. Die Analysten von Kepler werteten die Nachricht positiv, es sei aber auch so erwartet worden. United Utilities verloren nur optisch stark – die Titel des britischen Versorgers werden ex Dividende gehandelt.


In der Schweiz stiegen Credit Suisse im positiven Branchenumfeld um 2,57 Prozent auf 51,90 Franken. Unterdessen steht die Bank im Streit mit den USA vor einer Vergleichszahlung. Diese könnte bei mehr als einer halben Milliarde US-Dollar liegen, hiess es. Die Vergleichsverhandlungen seien in einem «sehr fortgeschrittenen Stadium». Hintergrund der möglichen Busse sind Devisenlieferungen an Länder, die unter US-Embargo stehen.


Von einer Studie profitierten Aktien von Vallourec, die um 4,42 Prozent auf 121,60 Euro zulegten. Goldman Sachs hatte die Titel des französischen Stahlkonzerns von «Neutral» auf die «Conviction Buy List» gehoben. Vallourec dürfte von der Erwartung steigender Ölpreise und grossen neuen Projekten in der Öl- und Gasindustrie ab 2010 profitieren, so die Analysten. (awp/mc/ps/15)

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