EZB kauft deutlich weniger Staatsanleihen

Wie in den vergangenen Wochen will die Notenbank die resultierende Überschussliquidität einsammeln. Am Dienstag soll ein entsprechendes Refinanzierungsgeschäft (Schnelltender) mit den Banken durchgeführt werden. Die Notenbank strebt ein Volumen von 63,5 Milliarden Euro an. Dies entspricht der Summe, die die EZB bis zum 8. Oktober in Anleihekäufe investiert hat. Gebote werden bis 11.30 Uhr angenommen. Die Zuteilung erfolgt am Mittwoch. Der maximale Bietungssatz beträgt 1,0 Prozent. Das Geschäft läuft erneut eine Woche.


Flankierung des EU- und IWF-Rettungsschirms
Zur Stützung des europäischen Markts für Staatsanleihen hatte die EZB Mitte Mai den Ankauf von Anleihen beschlossen. Damit flankiert sie den Rettungsschirm von EU und IWF für finanzschwache Euro-Länder, deren Bonität im Zuge der Schuldenkrise unter Druck geraten ist. Zugleich hatte die EZB angekündigt, die aus den Anleihekäufen resultierende Überschussliquidität abzuziehen, um Inflationsgefahren entgegenzuwirken.


Hauptrefi-Geschäft mit Festzins von 1,00 Prozent
Die EZB hat ein neues Haupt-Refinanzierungsgeschäft (Refi) mit einer Laufzeit von sieben Tagen ausgeschrieben. Das Geschäft werde zu einem festen Zinssatz von 1,00 Prozent durchgeführt, teilte die EZB am Montag in Frankfurt mit. Alle Gebote werden befriedigt. Gebote können bis Dienstag um 9.30 Uhr abgegeben werden. Das Geschäft läuft vom 6. bis zum 13. Oktober. Die sogenannte Benchmark-Zuteilung, die den Banken eine problemlose Erfüllung ihrer Mindestreservepflicht erlauben soll, wird von der EZB auf 195,5 Milliarden Euro geschätzt. Der gesamte Liquiditätsbedarf aus autonomen Faktoren, zu denen unter anderem der Bargeldumlauf zählt, wird mit 320 Milliarden Euro veranschlagt. (awp/mc/ps/25)

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