Sein musikalisches Talent konnte Downey jr. schon mehrmals unter Beweis stellen, so zum Beispiel als singender Anwalt in der TV-Hit-Serie «Ally McBeal» oder auch in einem Duett mit Sting. Welch grandioser Künstler er ist, beweist Downey nun aber mit seinem ersten Album «The Futurist», zu dem er acht eigene Songs beigesteuert hat. Downey singt, Downey spielt Piano, Downey als Percussionist – ein musikalisches Ereignis.
Melancholie und Poesie
«The Futurist» ist alles andere als ein Stück leichte Musik. Stimmlich hört sich Downey ähnlich an wie Sting oder Bruce Hornsby, bleibt aber dennoch unverwechselbar. Melancholie und Poesie verströmen seine eindringlichen Songs. Der Mann hat etwas zu erzählen, und tut dies auf zum Teil rätselhafte Weise: Downey gibt zwar zu, dass seine bisherigen Lebenserfahrungen sein Erstlingswerk beeinflusst haben, hofft aber, dass dies etwas versteckt gelungen ist.
Licht und Schatten
An Erfahrungen reich ist das Leben des 40-Jährigen durchaus. Bereits mit fünf Jahren stand er erstmals vor der Kamera. Den grossen Durchbruch schaffte Downey als Charlie Chaplin in Sir Richard Attenboroughs 1992er Werk «Chaplin». Downey wurde für seine grandiose Darstellung für einen Oscar nominiert. Statt nun zum Höhenflug anzusetzen, begann jedoch bald darauf eine lange Zeit des Drogen-missbrauchs und der Selbstzerstörung. Kokain, Heroin, unerlaubter Besitz einer Schusswaffe, Fahren in angetrunkenem Zustand, Einbruch, Verurteilungen, Freilassung auf Bewährung, Verletzung der Bewährungsauflagen und erneute Haft etc. Downey sah Zellen und Entzugskliniken mehr als sein Zuhause.
Auf dem Weg zurück
In den letzten drei, vier Jahren scheint sich Downey aber langsam gefunden zu haben, oder wie er es in seinem eindringlichen Song «Broken» schildert: «God grant me the strength to accept the things I can change and change them». Hoffen wir, es bleibt dabei, Downey ist nicht nur ein grossartiger Schauspieler, sondern ein mindestens so begabter Musiker. (Vertrieb: Sony Classical). (mc/cki)
