SAirLines: Nachlassdividende weiterhin nur grob abschätzbar


In einem Zwischenbericht zum Stand der Liquidation der ehemaligen SAirGroup-Gesellschaft SAirLines ist die Nachlassdividende auf zwischen 0,8 und 49,4 Prozent geschätzt worden. Zudem hat es Änderungen im Gläubigerausschuss gegeben.


Gegen die ehemalige SAirLines liegen Forderungen über 66 Milliarden auf dem Tisch.
Wie die Liquidatoren Karl Wüthrich (Anwaltskanzlei Wenger Plattner) und Roger Giroud (Giroud & Anderes) am Donnerstag weiter mitteilten, soll den Gläubigern der SAirLines im Jahr 2005 der Kollokationsplan zur Einsicht aufgelegt werden. Darin werden die Forderungen nochmals den einzelnen Gläubigerklassen zugeteilt. Die Arbeiten dafür seien seit einiger Zeit angelaufen.

Forderungen über 66 Milliarden Franken
Vor der Bereinigung der Forderungen im Rahmen des Kollokationsverfahrens kann die Nachlassdividende für die Forderungen der Gläubiger 3. Klasse nicht zuverlässig geschätzt werden. Die grosse Bandbreite ergibt sich, weil die Gläubiger insgesamt 66 Milliarden Franken fordern, die SairLines aber nur 1,2 Milliarden Franken anerkannt hat.

Zum Teil komplexe Rechtsverhältnisse
Beurteilt werden müssten Forderungen, die auf teilweise sehr komplexen Rechtsverhältnissen beruhen. Die SAirLines war eine Zwischenholding der Gruppe, wo die in- und ausländischen Beteiligungen zusammengefasst waren.

Erschwerende Faktoren
Erschwerend komme hinzu, dass die im Jahr 2001 erfolgten Fusionen der SAirLines mit der SAirServices, der SAirLogistics und der SAirRelations zu berücksichtigen seien. Noch hängig sind weiterhin die Verkäufe der Avireal (Immobilien) und der Beteiligung der Cargolux, hiess es weiter. Bereits verkauft wurden Swissport, Gate Gourmet, Nuance, Restorama und RailGourmet. Hier konnten sich aber SAirLines, SAirGroup, Swissair und SAirGroup Finance NL noch nicht einigen, wie der Verkaufserlös unter ihnen verteilt werden soll.

11-Milliarden-Forderung aus Belgien
Gemäss Liquidationsstatus per Ende Dezember 2003 sind rund 66 Milliarden Franken Forderungen angemeldet worden. Mehr als 35 Milliarden Franken davon seien aber Doppelanmeldungen, also Forderungen, die bei mehr als einer Gesellschaft angemeldet sind. Hinzu kommen rund 11 Milliarden Franken aus Belgien (Staat und belgische Fluggesellschaft Sabena). Im Gläubigerausschuss hat sich die Zusammensetzung geändert: Statt Andreas Casutt, der zurückgetreten ist, wurde Ende März Maryann Rohner aus Zürich gewählt. (awp/scc/pds)


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