Toyota fährt weiter in Verlustzone – Prognose aber erhöht

Der operative Verlust belief sich auf 194,8 Milliarden Yen (derzeit 1,4 Mrd Euro), wie Toyota am Dienstag bekanntgab. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Gewinn von 412,5 Milliarden Yen erwirtschaftet worden. Damit fährt der erfolgsverwöhnte Autobauer im dritten Quartal hohe Verluste ein.


Umsatz um fast 40 % eingebrochen
Der Umsatz der Unternehmensgruppe, zu der auch Daihatsu Motor und Hino Motors gehören, sank im Berichtszeitraum April und Juni um 38,3 Prozent auf 3,84 Billionen Yen. In sämtlichen Schlüsselmärkten wie Japan, Nordamerika, Europa und anderen Teilen Asiens erlitt Toyota zweistellige Umsatzrückgänge. Der globale Absatz sank um 35,9 Prozent auf 1,4 Millionen Autos. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 77,8 Milliarden Yen an, was allerdings eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorquartal ist, als Toyota noch einen Nettoverlust von 765,8 Milliarden Yen verbuchte. Im Vorjahreszeitraum waren 353,6 Milliarden Yen an Gewinn angefallen.


Schlechtestes Ergebnis aller Zeiten
Für das noch bis zum Ende März 2010 laufenden Gesamtgeschäftsjahr rechnet Toyota jetzt mit einem Betriebsverlust von nur noch 750 Milliarden Yen, nachdem man zuletzt noch ein Minus von 850 Milliarden Yen erwartet hatte. Gleichwohl stellt sich der Konzern auf sein schlechtestes Ergebnis seiner Unternehmensgeschichte ein. Die Umsatzerwartung wurde von 16,5 auf 16,8 Billionen Yen angehoben. Auch unter dem Strich rechnet der Branchenprimus jetzt mit einem weniger schlechten Ergebnis als zuvor erwartet: Der Nettoverlust dürfte sich auf 450 Milliarden statt 550 Milliarden Yen belaufen.


Verkaufsschlager Prius
Dazu tragen aggressive Kostensenkungen und der Abbau der hohen Lagerbestände bei, aber auch Toyotas Verkaufschlager Prius. Nicht zuletzt dank der hohen Nachfrage nach seinem Benzin-Elektro-Hybrid im Zuge staatlicher Subventionen und Steuerermässigungen für umweltfreundliche Autos rechnet Toyota erstmals seit fünf Jahren wieder mit einem Absatzzuwachs auf dem seit langem stagnierenden heimischen Markt. Dort gingen bei Toyota seit Verkaufsstart des neuen Prius-Modells im Mai rund 250 000 Bestellungen ein, was zu Wartezeiten von mehr als sechs Monaten führte, da Toyota mit der Produktion von Lithium-Ion-Batterien nicht mehr hinterher kam.


Auch Honda optimistischer
Global erwartet Toyota einen Absatz von 6,6 Millionen Autos statt wie bisher 6,5 Millionen. Zwar hielt der Autobauer an seinem globalen Produktionsziel von 6,3 Millionen Einheiten fest, schliesst eine Änderung der Prognose in Kürze aber nicht aus. Toyota-Präsident Akio Toyoda hofft, sein Unternehmen bis zum März 2011 wieder in die Gewinnzone zurückzuführen. Kürzlich hatte Honda, Japans Nummer Zwei, seine Gewinnprognose fürs Gesamtjahr angehoben und für das zweite Quartal einen Nettoertrag von 7,6 Milliarden Yen verbucht. Auch Honda profitiert von dem Hybrid-Boom mit seinem Modell Insight. (awp/mc/pg/24)

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