Die Entwicklung des laufenden zweiten Quartals schätzt der Konzern allerdings weniger optimistisch ein als die Analysten. Der Gewinn je Aktie soll auf 75 bis 79 Cent steigen, kündigte Wal-Mart am Dienstag in Bentonville an. Die Analystenschätzungen liegen im Schnitt bei 79 Cent. Die im Dow Jones Industrial Average (DJIA) notierte Aktie gab in den ersten Handelsminuten um 0,52 Prozent auf 47,59 Dollar nach.
Nicht zufrieden mit der Gesamt-Performance
«Ehrlich gesagt sind wir nicht zufrieden mit unserer Gesamt-Performance», sagte Vorstandschef Lee Scott in einer Telefonkonferenz. Zwar habe Wal-Mart Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt. «Dennoch hätten wir besser abschneiden können», fügte er hinzu. Ziel sei es jetzt, das Wachstum weltweit anzukurbeln. Den Preiskampf will der Konzern weiter anheizen. Wal-Marts Mission, den Kunden beim Geldsparen zu helfen, sei wichtiger denn je, sagte Scott.
Anstieg von 64 auf 68 Cent je Aktie
In dem Ende April auslaufenden Quartal stieg der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft von 2,66 auf 2,83 Mil liarden Dollar. Je Aktie ergab sich ein Anstieg von 64 auf 68 Cent. Die von Thomson Financial befragten Experten hatten exakt mit diesem Wert gerechnet. Der Umsatz kletterte um 8,3 Prozent auf 85,387 Milliarden Euro und lag damit unter den Erwartungen.
Stärkste Zuwächse in der internationalen Sparte
Die stärksten Zuwächse verzeichnete der Konzern mit seiner internationalen Sparte. Dort stieg der Umsatz um 18,5 Prozent auf 19,627 Milliarden Dollar. Die Sam`s Club-Sparte legte um 5,6 Prozent auf 10,323 Milliarden Dollar zu. Die Wal-Mart-Märkte setzten 55,437 Milliarden Dollar um und damit ebenfalls 5,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der vergleichbare US-Umsatz stieg im ersten Quartal um 0,6 Prozent zu. Im laufenden zweiten Quartal soll er um ein bis zwei Prozent wachsen.
Aggressive Preispolitik
Wal-Mart ist für seine aggressive Preispolitik bekannt. Allerdings musste der Konzern auch so manchen Rückschlag hinnehmen. Der Versuch, ins gehobenere Bekleidungssortiment vorzustossen, schlug fehl. Die flächenbereinigten Umsätze stiegen in vielen Monaten nicht so stark wie erhofft. Die hohen Benzinpreise und der schwächelnde Immobilienmarkt in den USA dämpfen die Kauflaune. Zudem muss Wal-Mart im heimischen Markt weiter mit aggressiven Konkurrenten wie Target und Kmart kämpfen.
Expansion ins Ausland war nicht immer von Erfolg gekrönt
Auch die Expansion ins Ausland war nicht immer von Erfolg gekrönt. Aus Südkorea und Deutschland zog sich das Unternehmen im Laufe des vergangenen Jahres zurück. Die 85 deutschen Filialen übernahm der Handelskonzern METRO. (awp/mc/gh)
