WTO-Verhandlungen erneut gescheitert

Diplomaten erklärten, es habe keinerlei Aussicht bestanden, die Positionen für ein Weiterkommen der seit 2001 laufenden so genannten Doha-Runde deutlich anzunähern oder zu einem guten Ende zu bringen. Hauptstreitpunkt waren erneut die hohen Agrarsubventionen der USA und der EU.


«Gewisse Annäherung»
EU-Handelskommissar Peter Mandelson deutete zwar an, dass es im Agrarbereich zu einer gewissen Bewegung mit der Gruppe der 20 Schwellenländer unter Führung Brasiliens und Indiens gekommen sei. Die USA hätten jedoch keine Bereitschaft zu weiteren Zugeständnissen gezeigt. Schon in der Nacht zum Samstag hatten sich die EU, die USA, Japan, Brasilien, Indien und Australien auf keine Verhandlungsgrundlage einigen können.


«Die USA haben sich keinen Jota bewegt»
Auch der Schweizer Wirtschaftsminister Joseph Deiss gab vor allem den USA die Schuld am Scheitern der Beratungen. «Die USA haben sich kein Jota bewegt», sagte er in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». US-Präsident George W. Bush hatte dagegen kürzlich das Engagement der USA für einen erfolgreichen Verhandlungsprozess unterstrichen. Solange sich aber die Verhandlungsdelegationen der USA, der Europäischen Union und der zwanzig grössten Schwellenländer G-20 sich nicht bewegten, sei der WTO-Prozess vollkommen blockiert, sagte Deiss. WTO-Generaldirektor Pascal Lamy will sich nun dafür einsetzen, dass sich die Minister Ende Juli noch einmal treffen. (awp/mc/pg)

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