Einen Zusammenhang mit gewissen Turbulenzen, die der Burgdorfer Medtech-Konzern in der Vergangenheit durchzustehen hatte, habe der Abgang Brands nicht, sagte der Informationsbeauftragte Daniel Kusio auf Anfrage. Hintergrund sei vielmehr eine Vereinfachung der Führungsstrukturen. 2006 hatte Ypsomed Probleme bei der Herstellung von Insulin-Injektionsstiften. Diese führten zu einem mehrwöchigen Produktionsstopp. Im vergangenen Geschäftsjahr musste der Burgdorfer Medtech-Konzern einen Gewinneinbruch einstecken. Der Überschuss sank von 55,7 auf 2,7 Mio CHF. Die Börse reagierte prompt.
Rückkehr in die Gewinnzone
Immerhin wurde im zweiten Halbjahr die Rückkehr in die Gewinnzone erreicht. Für das erste Halbjahr hatte das Burgdorfer Unternehmen noch einen Verlust von 5,3 Mio CHF ausgewiesen. Gründe für den Gewinneinbruch waren nebst dem Produktionsunterbruch auch das tiefer ausgefallene Bestellvolumen des Hauptkunden Sanofi-Aventis.
Patentstreit mit dem Hauptkunden
Just mit Sanofi-Aventis ficht Ypsomed einen Patentstreit aus, der Ende August in einer Klage gegen den langjährigen Hauptabnehmer mündete. Der Burgdorfer Konzern macht Patentverletzungen durch das von Sanofi-Aventis entwickelte und hergestellte Injektionssystem SoloStar geltend, das Sanofi-Aventis für die Verabreichung der Insuline Lantus und Apidra verwendet. Sanofi-Aventis bleibt aber für Ypsomed ein wichtiger Kunde. Ypsomed habe mit Sanofi-Aventis Lieferverträge für die Produkte OptiSet, OptiClik und OptiPen Pro, hiess es Ende August.
Analysten zeigten sich überrascht von der Patentklage. Ypsomed riskiere, seinen wichtigsten Kunden zu vergraulen, hiess es damals. Die Franzosen hätten zuletzt immerhin 55% zum Umsatz von Ypsomed beigetragen. Ypsomed produziert an den Standorten Burgdorf, Grenchen und Solothurn. Über 1’200 Mitarbeitende sind für Unternehmen tätig, rund 1’100 davon in der Schweiz. (awp/mc/pg)
