ABB mit durchzogenem Ergebnis im 4. Quartal

ABB mit durchzogenem Ergebnis im 4. Quartal
ABB-CEO Ulrich Spiesshofer. (Foto: ABB)

ABB-CEO Ulrich Spiesshofer. (Foto: ABB)

Zürich – Der Industriekonzern ABB hat im vierten Quartal ein durchzogenes Ergebnis erreicht. Umsatz und Auftragseingang fielen klar unter die Vorjahreswerte zurück. Allerdings war dies zum Grossteil dem Einfluss der Währungen geschuldet, auf vergleichbarer Basis blieben die Werte in etwa gehalten.

Dank der Fortschritte in der Division Energietechnik-Systeme verbesserte sich die operative Marge und auch der Reingewinn lag dank einem positiven Beitrag aus dem Finanzergebnis über dem Vorjahr. Trotz eines tieferen Konzerngewinns in 2014 wird die Dividende erhöht.

In Marktkreisen wurde der Auftragseingang kritisiert, während ABB von einem «robusten» Wachstum spricht. Angesprochen auf den im Vergleich zum dritten Quartal verhaltenen Bestellungseingang im vierten Quartal, erklärte CEO Ulrich Spiesshofer an der Bilanzmedienkonferenz, dass man hier vor allem die Basisaufträge im Auge behalten sollte. Und diese seien auf vergleichbarer Basis um 5% gestiegen, was angesichts des schwierigen Umfelds «nicht schlecht» sei.

Dividende steigt erneut
Der Umsatz reduzierte sich im vierten Quartal um 5% auf 10,34 Mrd USD, bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseinflüsse, also auf vergleichbarer Basis, ergab sich noch ein Minus von 1%. Der Auftragseingang ging gleichzeitig gegenüber dem Vorjahresquartal in US-Dollar um 6% auf 9,37 Mrd USD zurück, bereinigt ergab sich indes ein knappes Plus von 1%.

Das Auftragsmuster sei im vierten Quartal in den drei grossen Kundensektoren weitgehend unverändert geblieben, sagte dazu Spiesshofer. Versorgungsunternehmen hätten sich mit Investitionen weiter zurückgehalten, während die Industrienachfrage je nach Region und Sektor sehr unterschiedlich ausgefallen sei.

Reingewinn 30 % über dem Vorjahr
Bei den Gewinnziffern ging der operative EBITDA um 3% auf 1,38 Mrd zurückging, die Marge stieg aber um 0,8 Prozentpunkte auf 13,3%. Dies war vor allem der Division Power Systems zu verdanken, welche sowohl im Quartal als auch aufs Gesamtjahr gesehen in die Gewinnzone zurückgekehrt ist, nachdem sie davor während längerer Zeit unter Projektproblemen bei Offshore-Windanlagen gelitten hatte.

Der Reingewinn lag dank einem guten Finanzergebnis mit 680 Mio USD gar 30% über dem Vorjahresquartal. Die Dividende soll auf 0,72 von 0,70 CHF je Aktie erhöht werden.

Kein grosser Effekt aus tiefem Ölpreis erwartet
Im Fokus stand ABB in den vergangenen Monaten wegen des in den Keller gefallenen Ölpreises. Das Unternehmen macht sich deswegen aber keine grossen Sorgen. Es gebe zwar erste Anzeichen, dass sich die Aktivitäten hier verlangsamen würden und insgesamt sei das Bild auch gemischt, sagte der CEO. Letztlich sei aber «kein materiell grosser» negativer Effekt für ABB zu erwarten. Gleichwohl bezeichnete er das Thema als einen der Schlüsselpunkte im Ausblick.

Abwärtspotential macht Spiesshofer im Upstream-, Mid- und Downstreamgeschäft aus, also in sämtlichen Kundenbereichen aus dem Segment. Das für ABB wichtigere Upstream-Geschäft, wo auch viele Servicedienstleistungen anfallen, mache aber lediglich rund 6% des Umsatzes von ABB aus. Exponiert ist ABB auch in den Bereichen allgemeine Industrie und öffentliche Hand. Für diese beiden Geschäftsfelder sieht Spiesshofer eher Aufwärtspotential durch den tieferen Ölpreis.

Als zweiten Schlüsselfaktor beim Ausblick nannte Spiesshofer die Währungssituation. Wichtiger als der Franken ist für ABB dabei der US-Dollar, die Rechnungswährung des Konzerns. Im Dollar schliesst ABB weltweit rund 50% der Geschäfte ab, wie Finanzchef Eric Elzvik gegenüber AWP ausführte. «Der steigende US-Dollar hat insgesamt einen positiven Effekt auf unseren Gewinn», sagte Elzvik. Bleibe die aktuelle Währungssituation stabil, so sei in den kommenden Quartalen aber weiterhin mit negativen Auswirkungen auf die Umsatz- und Auftragszahlen zu rechnen. (awp/mc/pg)

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