ABB richtet Division Energietechnik neu aus – Kosten von 350 Mio USD

ABB richtet Division Energietechnik neu aus – Kosten von 350 Mio USD

Transformer-Werkstätte in Ludvika, Schweden. (Foto: ABB)

Zürich – Der Technologiekonzern ABB positioniert die Division Energietechnik neu, um die Ertragskraft der Sparte zu steigern. Der Bereich soll auf Geschäfte mit höherer Wertschöpfung und geringerem Risiko ausgerichtet werden. Die Profitiabilitätserwartungen des Bereichs würden dadurch steigen, die Wachstumsprognose sinken. Die anfallenden Kosten in Höhe von rund 350 Mio USD werden im vierten Quartal erfasst.

Die Konzernziele für 2015 würden unverändert bleiben, schreibt ABB in einer Medienmitteilung am Freitag. Der Zielkorridor für die operative EBITDA-Marge der Division Energietechniksysteme erhöhe sich indessen von 2011 bis 2015 auf 9 – 12% von derzeit 7 – 11%. Dabei werde erwartet, dass die Division den unteren Wert des neuen Korridors bis zum vierten Quartal 2013 erreicht. Gleichzeitig sei das Ziel für die organische Umsatzwachstumsrate auf 7 – 11% von zuvor 10 – 14% gesenkt worden, so ABB. Die reduzierte EPC-Tätigkeit (Engineering, Procurement, Construction) trage der selektiveren Projektauswahl Rechnung.

«Wir haben in den letzten Jahren erheblich investiert, um das Ertragspotenzial der Division Energietechniksysteme zu steigern», wird CEO Joe Hogan in der Medienmitteilung zitiert. Dennoch habe die Division keine konstanten Erträge erzielt. «Das ist nicht akzeptabel. Durch die Neupositionierung können wir die Ziele für die Rentabilität und den Kapitalrückfluss der Division anheben. Die Wachstumsziele müssen dagegen nach unten korrigiert werden», so Hogan weiter.

EPC-Aktivitäten in mehr als zehn Ländern eingestellt
Als Grund für die Massnahmen nennt das Unternehmen die schwankende Performance der Division, die trotz beträchtlicher Investitionen hinter den Erwartungen des Managements zurückgeblieben sei. Die Division habe wichtige personelle und organisatorische Veränderungen vorgenommen.

Die EPC-Aktivitäten werden in mehr als zehn Ländern geschlossen. Bei den betroffenen Projekten würden die Renditen die bestehenden Ausführungsrisiken nicht ausreichend reflektieren, heisst es weiter. Neu sollen die Schwerpunkte auf Produkte, Systeme, Dienstleistungen und Softwaretätigkeiten verlagert werden, die allesamt höhere Margen aufweisen würden.

Kosten von 350 Mio USD erwartet
Der EBIT der Division und des Konzerns werde durch die Neuausrichtung im vierten Quartal um rund 350 Mio USD gemindert, schreibt ABB weiter. Davon würden rund 100 Mio auf Umstrukturierungskosten und andere nicht-operativen Abschreibungen entfallen. Diese seien nicht im operativen EBITDA enthalten. Die restlichen Kosten würden sich aus der Schliessung einiger lokaler Einheiten und Budgetüberschreitungen bei Projekten ergeben. ABB rechnet damit, dass sich die Kosten innerhalb von zwei Jahren amortisieren werden.

Innerhalb von zwei Jahren amortisiert
Im dritten Quartal 2012 hatte ABB für den Bereich Energietechniksysteme einen im Vergleich zum Vorjahr um 3,8% höheren Umsatz von 1,9 Mrd CHF ausgewiesen. Das operative EBIT war hingegen um 40% auf 109 Mio CHF zurückgegangen, die Marge auf 5,9% von 9,7% gesunken. Die Marge auf Konzernebene betrug demnach im gleichen Zeitraum 15,3%. (awp/mc/upd/ps)

 

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