Accenture Krankenversicherungsstudie: Mangelnde Transparenz führt zu Verzerrung der effektiven Konkurrenzsituation

Accenture Krankenversicherungsstudie: Mangelnde Transparenz führt zu Verzerrung der effektiven Konkurrenzsituation

Zürich – Das Beratungsunternehmen Accenture analysiert im aktuellen Report «Krankenversicherungsstudie Schweiz Teil 2» die Wettbewerbssituation der 12 grössten Krankenversicherer der Schweiz. Die Studie zeigt verschiedene Vergleiche zwischen Versicherern und deren Angebote auf Regionenbasis. Bei der Studie wurden einerseits die offiziell am 28. September veröffentlichten Prämien der Krankenversicherer berücksichtigt und andererseits die offiziell geplanten Reserve-Rückzahlungen der Versicherer. Diese kombinierte Sicht verschiebt die Prämienattraktivität teils stark und wurde bisher noch nicht leicht zugänglich und kompakt kommuniziert.

«Mitarbeitende der Krankenversicherer erhalten so eine valide Grundlage, um ihre Wettbewerbssituation besser zu verstehen. Aber auch jede Person, die sich in der Schweiz bei einer Krankenversicherung versichern muss, erhält so eine effektive Übersicht zur preislichen Attraktivität der verschiedenen Angebote. Dies kann sehr hilfreich sein, denn es offenbart Einsparpotenzial, welches bei vielen gängigen Vergleichsportalen momentan nicht ausgewiesen wird», erklärt Marcel Thom, Managing Director und Insurance Lead Accenture Schweiz.

Die Prämiensituation 2022 unterscheidet sich in vielen Aspekten von denen vergangener Jahre. Die erste Senkung der Mittleren Prämie seit 2008 ist auf die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zurückzuführen:

  • Knappere Kalkulation von Prämien
  • Gezielter Abbau von zu hohen Prämieneinnahmen
  • Berücksichtigung der Gewinne an Kapitalmärkten
  • Freiwilliger Reserveabbau

Allerdings stellen momentan weder die gängigen Preisvergleichsportale noch sämtliche Prämienrechner einzelner Krankenversicherer diese Situation offen und leicht verständlich dar. Letztlich gibt es auch in der Form des Reserveabbaus unterschiedliche Handhabungen, was zu Verwirrungen bei den Versicherten führen kann (z.B. monatliche Teilrückzahlungen vs. einmalige Gesamtrückzahlung). Es resultiert daraus nicht nur eine gewisse Verzerrung der Konkurrenzsituation, sondern erschwert es auch der Bevölkerung, die für sie jeweils effektiv günstigste OKP Prämie und Krankenversicherung leicht zu finden.

Insgesamt haben 14 Krankenversicherungen eine derartige Rückzahlung an ihre Kunden angedeutet. Dies führt zu einer anderen Wettbewerbssituation. Der Effekt dieser fehlenden Transparenz lässt sich anhand der nachfolgenden Illustration exemplarisch darstellen: wenn der freiwillige Reserveabbau korrekt berücksichtigt wird, steigen die Prämienattraktivität und der Prämienrang teils signifikant (visuell hervorgehoben durch die wesentlich weniger rot eingefärbten Prämienregionen).

«Es zeigt sich klar, dass in diesem Jahr mehr denn je die Prämie und der Reserveabbau gemeinsam betrachtet werden müssen, um eine effektive Übersicht der Situation zu erhalten. Da der Reserveabbau einiger Krankenversicherer auf mehrere Jahre ausgelegt ist, müssen sich Krankenversicherer einerseits auf die neu entstandene (Wettbewerbs-)Strategien einstellen und andererseits Möglichkeiten finden, den Reserveabbau zukünftig transparenter Kunden gegenüber aufzuzeigen», betont Thom.

Accenture schafft hier in einer unübersichtlichen Situation die nötige Transparenz. Die teils signifikanten Unterschiede sind im Accenture Prämientool frei zugänglich für jedermann nutzbar. (Accenture/mc)

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