BFS: Schweizer Tourismus verzeichnet schlechte Wintersaison

BFS: Schweizer Tourismus verzeichnet schlechte Wintersaison
(Foto: hotelleriesuisse)

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Neuenburg – Die Schweizer Hotellerie hat eine schlechte Wintersaison hinter sich. Vor allem die Nachfrage aus dem Ausland ist gesunken. Immerhin besteht die Hoffnung, dass die Sommersaison besser ausfallen wird. In der touristischen Wintersaison 2015/16 sind 15,4 Mio Logiernächte verbucht worden, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Dies entspricht im Vorjahresvergleich einer Abnahme um 1,8%.

Vor allem die Nachfrage aus dem Ausland ist gesunken. So bedeuteten die 8,0 Mio Logiernächte aus dem Ausland ein Minus um 3,8% im Vorjahresvergleich. Bei den inländischen Gästen dagegen wurde eine Zunahme um 0,5% auf 7,4 Mio Logiernächte verzeichnet.

Vor allem schlecht waren nach einem unveränderten Buchungsstand im November die Monate Dezember und Januar. Aufgrund ungünstiger Schneeverhältnisse gingen die Buchungen in diesen beiden Monaten um 5,6 respektive 6,8 Prozent zurück, wie das BFS weiter schreibt.

Im Februar fiel der Rückgang dagegen mit 1,3% moderater aus. In den beiden gemeinsam betrachteten Monaten März und April dann wurde nach Bereinigung der Auswirkung von Ostern sogar ein Logiernächteplus von 1,9% verzeichnet.

Vor allem Deutsche kamen weniger
Zum schlechten Ergebnis trugen hauptsächlich die ausbleibenden Gäste aus dem europäischen Kontinent bei. Bei ihnen wurde eine Abnahme der Logiernächte um 6,0 Prozent verzeichnet. Allein aus Deutschland sank die Nachfrage um fast zehn Prozent.

Neun der vierzehn Tourismusregionen registrierten in der touristischen Wintersaison gegenüber der Vorjahresperiode einen Logiernächterückgang. Graubünden verbuchte mit einem Minus von 180’000 Logiernächten oder 6,6% die deutlichste Abnahme in absoluten Zahlen.

Im Wallis sank die Zahl der Logiernächte um 4,2% und im Berner Oberland um 3,8%. Demgegenüber registrierte der Waadtländer Teil des Genferseegebiets ein Plus von 4,2%.

Auch im April ein Minus
Im Monat April wurden laut BFS 2,3 Mio Logiernächte verbucht, 2,9% weniger als im April des Vorjahres. Bei den inländischen Gästen wurde ein Rückgang um 3,5% registriert, bei den ausländischen Gästen betrug das Minus 2,5%.

Allein bei den Besucherinnen und Besuchern aus Deutschland wurde ein Logiernächterückgang von 37’000 Einheiten verzeichnet, was die stärkste absolute Abnahme gegenüber April 2015 war. In Prozent betrug der Rückgang 14,0% gegenüber der Vorjahresperiode.

Sechs der vierzehn Tourismusregionen verbuchten im April eine Abnahme der Logiernächte. Dabei verzeichnete Graubünden mit einem Minus von 45’000 Logiernächten oder minus 25,0% den stärksten Rückgang, wie das BFS weiter schreibt.

Hoffnung auf bessere Sommersaison
Immerhin besteht Hoffnung auf eine bessere Sommersaison – wenn man den Prognosen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich Glauben schenken darf. «Das Schlimmste liegt wahrscheinlich hinter uns», sagte der Direktor KOF-Direktor Jan-Egbert Sturm vor Wochenfrist. Die Hoffnungen ruhen auf einer besseren Konjunkturlage in Europa sowie der Schwächung des Schweizer Frankens seit dem Wegfall des Euro-Mindestkurses.

Insgesamt rechnen die Konjunkturexperten mit einer Zunahme der Logiernächte in der Sommersaison um 1,4%. Die Zahl der ausländischen Gäste dürfte dabei eine Steigerung um 1,5% erfahren. Aus dem Inland sollen für die Sommermonate 1,3 Prozent mehr Logiernächte gebucht werden. (awp/mc/upd/ps)

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