Bobst verzeichnet Umsatzrückgang auf 1,30 Mrd Franken

Bobst verzeichnet Umsatzrückgang auf 1,30 Mrd Franken

Bobst-CEO Jean-Pascal Bobst. (Foto: Bobst)

Mex – Der Verpackungsmaschinen-Hersteller Bobst hat im Geschäftsjahr 2014 einen im Vergleich zum Vorjahr etwas tieferen Umsatz erzielt, während der Gewinn über dem Vorjahresniveau liegen dürfte. Im laufenden Jahr wird die Aufhebung des SNB-Mindestkurses auch an Bobst nicht spurlos vorbeigehen: Das Unternehmen passt die Prognosen der veränderten Währungssituation an und prüft Massnahmen, um die Auswirkungen des starken Frankens auf die Geschäftsentwicklung abzufedern.

Im Jahr 2014 ging der Umsatz um 4,0% auf 1,30 Mrd CHF zurück, wie Bobst am Mittwoch mitteilte. Dabei haben Währungseinflüsse diesen mit 9 Mio oder 0,7% negativ beeinflusst. Im zweiten Halbjahr belief sich der Absatz auf 740 Mio nach 560 Mio in der ersten Jahreshälfte und 791 Mio im zweiten Halbjahr 2013.

Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten knapp nicht erreicht. Die Bank Vontobel und die ZKB hatten den Umsatz jeweils auf gerundet 1,31 Mrd CHF veranschlagt während Bobst selber am Investorentag vom vergangenen Dezember eine Bandbreite von 1,29 bis 1,31 Mrd nannte.

Rückgang im Faltschachtel-Markt
Nach Geschäftseinheiten aufgeteilt blieb der Umsatz mit Sheet-fed-Produkten im Vergleich zum Vorjahr mit 639 Mio CHF stabil. Die Nachfrage nach Produkten für die Wellpappenindustrie sei stark und habe die schwächere Nachfrage nach Faltschachtelindustrie-Produkten kompensiert, heisst es weiter. Die Umsätze mit Web-fed-Produkten verringerten sich nämlich um 16% auf 283 Mio, wobei der Rückgang im Wesentlichen auf eine geringere Nachfrage nach Spezialmaschinen und komplexen Produktionslinien zurückzuführen sei.

Die Umsätze in der dritten Geschäftseinheit Dienstleistungen und Ersatzteile blieben mit 377 Mio CHF gegenüber dem Vorjahr stabil.

Höhere Umsätze in Polen, Spanien und Italien
In Europa, der grössten Absatzregion von Bobst, wuchs der Umsatz im vergangenen Jahr um 2,0% auf 602 Mio CHF. Einer wesentlichen Verbesserung in Ländern wie Polen, Spanien und Italien stehen niedrigere Umsätze in Ländern wie Russland, Rumänien, aber auch Deutschland und Grossbritannien gegenüber.

Auf dem amerikanischen Kontinent gingen die Verkäufe im Vergleich zum «ausgezeichneten» Vorjahr um 3,3% auf 380 Mio CHF zurück. Allerdings nahm er in den USA zu während etwa Mexiko oder Brasilien Rückgänge verzeichneten. Die Umsätze in Asien brachen um 15% auf 282 Mio ein. Dies sei vor allem auf bedeutende Einmalverkäufe im Jahre 2013 in Indonesien und einem allgemeinen Konjunkturabschwung in China zuzuschreiben, begründet Bobst.

Höherer Gewinn für 2014 erwartet
Während der Gruppenumsatz von Bobst im Jahr 2014 zurückging, erwartet das Unternehmen nach wie vor einen gegenüber 2013 gestiegenen Gewinn. Der Konzerngewinn werde höher ausfallen als Anfang Dezember am Investorentag angekündigt, schreibt Bobst. Für den operativen und den Reingewinn stellte Bobst damals über den Vorjahresniveaus liegende Werte in Aussicht und die Gewinnmarge wurde auf rund 5% veranschlagt. Für 2013 hatte das Unternehmen einen Reingewinn von 27,7 Mio CHF ausgewiesen.

Dank guter Auftragseingänge habe Bobst das Jahr 2015 mit einem etwas höheren Auftragsbestand als im Vorjahr in Angriff genommen, so die Mitteilung. Die positive Investitionsneigung der Kunden habe auch im Januar angehalten. Daher rechnet Bobst zumindest in den ersten sechs Monaten mit einer guten Auslastung der Produktionskapazitäten.

Guidance für 2015 gesenkt
Allerdings würden mit dem Entscheid der SNB, den Mindestwechselkurs zum Euro aufzugeben, «erhebliche» negative Einflüsse entstehen. Basierend auf der Annahme des Verkaufs einer unveränderten Zahl von Maschinen, Ersatzteilen und Dienstleistungen, jedoch unter Berücksichtigung der aktuellen Währungssituation senkt Bobst die Prognosen für 2015.

Neu wird bei einem Euro-Franken-Kurs von 1,05 ein Umsatz im Bereich von 1,15 bis 1,23 Mrd CHF erwartet nach zuvor prognostizierten 1,25 bis 1,33 Mrd. Der Konzerngewinn werde wohl etwas mehr als 15 Mio betragen. Darin seien aber mögliche Auswirkungen von Massnahmen, die derzeit als Reaktion auf den SNB-Entscheid und die neuen Währungsrelationen geprüft würden und sich negativ auf den Gewinn auswirken dürften, noch nicht enthalten, unterstreicht Bobst.

Die vollständigen Zahlen wird Bobst am 17. März anlässlich der Bilanzmedienkonferenz vorlegen. (awp/mc/pg)

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