Bucher steigert Umsatz nach neun Monaten

Bucher steigert Umsatz nach neun Monaten
Jacques Sanche, CEO Bucher Industries. (Foto: Bucher)

Niederweningen – Der Industriekonzern Bucher spürt die weltweite Konjunkturverlangsamung deutlich. Der Umsatz der ersten neun Monate 2019 lag zwar noch über dem Vorjahr, beim Auftragseingang herrscht aber Flaute, nicht zuletzt im wichtigen Geschäft mit Landmaschinen. Die Gewinnprognose für 2019 wird entspreched reduziert.

Konret ging der Auftragseingang um 6,0 Prozent auf 2,22 Milliarden zurück, wie der Hersteller von Landmaschinen, Anlagen und Fahrzeugen am Donnerstag mitteilte. Dabei entwickelte sich die grösste Division Landmaschinen (Kuhn Group) in etwa mit dem Gesamtkonzern.

Die Märkte hätten sich in den ersten neun Monaten sehr unterschiedlich entwickelt, heisst es. Insgesamt habe die Nachfrage auf hohem Niveau abgenommen, was sich im sinkenden Auftragseingang niederschlage.

Kuhn Group kämpft in den USA
Die Entwicklung bei der Kuhn Group war insbesondere durch die schwierige Lage der landwirtschaftlichen Produzenten im wichtigen Markt USA beeinträchtigt. Die Strafzölle Chinas beeinträchtigten den Export von amerikanischen Landwirtschaftsprodukten und extreme Wetterereignisse wirkten sich negativ auf die Ernten aus. Die Konsolidierung unter den amerikanischen Landwirten setzte sich deshalb laut Bucher fort. An den beiden Produktionsstandorten in den USA wurde deshalb als temporär beschränkte Massnahme Kurzarbeit eingeführt.

Insgesamt hätten sich die Märkte für die Division Landmaschinen in der Berichtsperiode unterschiedlich entwickelt, jedoch «zunehmend herausfordernd». So war die Entwicklung in Nord- und Osteuropa sowohl durch die anhaltende Trockenheit beeinflusst wie auch durch eine generelle Invesitionszurückhaltung. Besser lief die Nachfrage nach Produkten für die Milch- und Viehwirtschaft in Westeuropa oder auch das Geschäft in Brasilien.

Aufträge brechen auch in anderen Divisionen ein
Noch schwächer entwickelten sich die Auftragslage in der zweit- und der drittgrössten Division. Bucher Hydraulics, also das Geschäft mit Hydraulikkomponenten, sowie Bucher Municipal, Hersteller von Kommunalfahrzeugen wie Kehr- oder Winterdienstmaschinen, verzeichneten beide einen Rückgang der Bestellungen gegenüber dem Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich.

Dank der anhaltend starken Nachfrage nach Glasbehältern hat dagegen die Division Emhart Glass den Bestellungseingang deutlich im zweistelligen Prozentbereich gesteigert. Und auch die fünfte und kleinste Divisione Specials, hier ist unter anderem das Geschäft mit Fruchtpressen angesiedelt, holte mehr Bestellungen herein.

Der Umsatz des Konzerns wuchs in den ersten neun Monaten dank des hohen Auftragsbestandes zu Jahresbeginn um 4,9 Prozent auf 2,36 Milliarden Franken. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich ein organisches Wachstum von 5,1 Prozent. Dieses liegt damit unter dem Wert der ersten sechs Monate.

Nach Divisionen betrachtet hat die grösste Sparte Landmaschinen (Kuhn Group) den Umsatz des Vorjahres knapp gehalten, während die übrigen vier Divisionen allesamt mehr oder weniger kräftig zulegten. Dies ist insbesondere dem hohen Auftragsbestand zu Beginn des Jahres zu verdanken.

Gewinnprognose gesenkt
Der schwache Auftragseingang hinterlässt seine Spuren im Ausblick von Bucher, denn die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2019 wird zurückgenommen. Neu geht das Unternehmen davon aus, dass Betriebs- und Reingewinn die Vorjahreswerte nicht ganz erreichen. Bisher sollten sie in der Grössenordnung des Vorjahres ausfallen. Beim Umsatz geht das Unternehmen weiterhin davon aus, dass die Marke von 2018 in etwa gehalten wird.

Negativ zu Buche schlagen dürfte laut Bucher in allen Divisionen ein negativer Translationseffekt durch den Schweizer Franken. Für die Kuhn Group geht das Unternehmen davon aus, dass die Herausforderungen insbesondere in Nordamerika weiter anhalten werden.

An der Börse büssen die Bucher-Aktien bis kurz vor Mittag über 5 Prozent ein. (awp/mc/ps)

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