Carlo Gavazzi verdient wegen Sondereffekt mehr und erhöht Dividende

Carlo Gavazzi verdient wegen Sondereffekt mehr und erhöht Dividende
Valeria Gavazzi, VR-Präsidentin Carlo Gavazzi Holding AG

Steinhausen – Die Elektronikgruppe Carlo Gavazzi ist März abgeschlossenen Geschäftsjahr 2016/17 wieder zum Wachstum zurückgekehrt. Umsatz und Auftragseingang legten zu, nachdem diese in den letzten beiden Jahren rückläufig waren. Überproportional verbesserte sich der Gewinn, was allerdings Einmaleffekten geschuldet ist. Die Aktionäre sollen eine um 25% erhöhte Dividende erhalten. Der Markt reagiert mit Kursavancen auf das Ergebnis.

Der Umsatz stieg konkret um 4,0% auf 135 Mio CHF. Gute Verkäufe in den Schlüsselmärkten und die Einführung neuer Produkte hätten zu diesem Wachstum geführt, erklärte Vittorio Rossi anlässlich der Bilanzmedienkonferenz am Donnerstag. Der Auftragseingang erhöhte sich wiederum um 6,5% auf 138 Mio CHF. Daraus resultierte eine Book-to-Bill-Ratio von 1,02 (VJ fast 1).

Aufwand wegen Investitionen gestiegen
Der Betriebsaufwand nahm um 3,4% auf 60,1 Mio zu. Zurückzuführen ist dies auf die im Rahmen der lancierten Investitionsinitiative höheren Ausgaben für Forschung & Entwicklung und für Marketing in Amerika und in der Region Asien-Pazifik. Diese Aufwendungen hätten quasi die operativen Fortschritte aufgehoben, ergänzte CFO Anthony Goldstein.

Auf Stufe EBIT resultierte dennoch ein Plus von 16% auf 16,7 Mio, woraus sich eine Marge von 12,4% (VJ 11,0%) errechnet. Der Grund ist der positive Ausgang eines Schiedsverfahrens, was bekanntlich zu einem einmaligen Ertrag von 2,4 Mio führte. Adjustiert lag die Marge bei 10,6%

Unter dem Strich ergab sich eine Steigerung des Reingewinns von knapp 40% auf 13,4 Mio. Dieser Anstieg ergibt sich einerseits aus dem erwähnten Einmalertrag und anderseits aus einem Wechselkursgewinn von 0,2 Mio gegenüber einem Wechselkursverlust von 0,7 Mio im Vorjahr. Der adjustierte Gewinn lag mit 10,8 Mio auf Vorjahreshöhe.

Die Aktionäre sollen eine auf 15 CHF von 12 CHF erhöhte Dividende pro Inhaberaktie und von 3,00 CHF (VJ 2,40 CHF) pro Namenaktie erhalten. Damit zahlt das Unternehmen 79,6% des Gewinns an die Aktionäre aus.

Alle Regionen legen zu
In allen drei geografischen Regionen steigerte Carlo Gavazzi die Verkäufe in Lokalwährung. In Europa lag der Umsatz 3,1% über dem Vorjahresniveau. Geschuldet sei dies der guten Entwicklung bei der Industrieautomatisierung in Mittel- und Südeuropa sowie der höheren Aktivität im Energieeffizienzbereich in Skandinavien.

In Asien-Pazifik verbesserte sich der Absatz um 5,1%, was vor allem auf Fortschritte bei den Geschäftsentwicklungsprogrammen in China zurückzuführen ist. In Nordamerika erhöhte sich der Umsatz um 5,9% hauptsächlich wegen den Vertriebsprogrammen im Bereich Industrieautomatisierung.

Von den Produkten waren Schaltgeräte (+12%) und Überwachungsgeräte (+6%) die Wachstumstreiber. Nur leicht legten hingen Sensorprodukte zu und Feldbusse waren gar rückläufig.

Verhalten optimistisch für 2017/18
Für das laufende Geschäftsjahr gibt Gavazzi – wie üblich – keine detaillierte Guidance. CEO Rossi zeigt sich insgesamt aufgrund der positiven konjunkturellen Entwicklung in den Märkten und des Auftragseingangs und -bestands verhalten optimistisch für das laufende Geschäftsjahr 2016/17.

Am Aktienmarkt wird das Geschäftsergebnis positiv zur Kenntnis genommen. Bis gegen 11.40 Uhr gewinnen die Valoren 1,9%, während der Gesamtmarkt SPI kaum verändert notiert. Carlo Gavazzi habe seine Prognosen übertroffen, schreibt Richard Frei von der ZKB in einem Kommentar. Die Dividendenrendite von 4,5% sei seines Erachtens noch immer das stärkste Argument für den Titel. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert