Comet schreibt rote Zahlen und stellt Ebeam-Sparte auf den Prüfstand

Comet schreibt rote Zahlen und stellt Ebeam-Sparte auf den Prüfstand
(Foto: Comet)

Flamatt – Die Comet-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatzeinbruch erlitten und ist unter dem Strich in die roten Zahlen gerutscht. Nun werden für den Geschäftsbereich Ebeam «strategische Optionen» geprüft.

Der Umsatz brach im Semester um fast 24 Prozent auf 177,0 Millionen Franken ein, wie das Freiburger Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der operative Gewinn (EBITDA) verringerte sich auf 8,5 Millionen (VJ 32,1 Mio). Und das Reinergebnis kam mit -3,1 Millionen sogar im negativen Bereich zu liegen, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 14,5 Millionen resultiert hatte.

Der schlechte Geschäftsgang kommt zwar nicht überraschend. Die Erwartungen wurden trotzdem deutlich verfehlt. Analysten hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 199,2 Millionen, einem EBITDA von 19,0 Millionen und einem Reingewinn von 7,0 Millionen gerechnet.

Das Unternehmen begründete die rückläufigen Resultate primär mit einem «zyklusbedingten Umsatzrückgang im Halbleitermarkt». Es sei daher ein weiteres Sparpaket geschnürt worden.

Talsohle im Halbleiterzyklus erreicht
Konkret verringerte sich der Umsatz in der Sparte Plasma Control Technologies um satte 41 Prozent. Die Talsohle im Halbleiterzyklus sei aber nun erreicht. Das Unternehmen bereite sich daher auf eine schrittweise Erholung der Nachfrage im kommenden Jahr 2020 vor.

Besser lief es im Geschäftsbereich Röntgensysteme (Umsatz: +3,5%) und -Module (-9,8%), die unter anderem Produkte zur Materialkontrolle herstellen.

Im kleinen Ebeam-Segment (u.a. Sterilisierung von Verpackungen) brach der Umsatz derweil um über ein Viertel ein, und das operative Ergebnis war noch immer negativ. Nun würden «strategische Optionen» für diesen Bereich geprüft, hiess es.

Konzentration auf Kerngeschäft
Denn Comet wolle sich in Zukunft auf das Kerngeschäft Plasma Control und industrielle Röntgentechnologie konzentrieren, so die Mitteilung. Letzteres werde zudem neu ausgerichtet. So wolle man sich auf «profitable Wachstumsmärkte mit innovativen Standardanlagen» konzentieren.

Diese Pläne kommen nicht völlig überraschend. Die neue Unternehmensspitze hatte schon früher strategische Neuerungen angekündigt. Comet hat bekanntlich ein turbulentes Halbjahr hinter sich. Im Juni nahm CEO René Lenggenhager nach nur knapp zwei Jahren im Amt den Hut. Interims-CEO wurde Verwaltungsratspräsident Heinz Kundert.

Dieser hatte sich erst Ende April als Kandidat des Grossaktionärs Veraison in einer Kampfwahl hauchdünn gegen den vom Verwaltungsrat vorgeschlagenen Kandidaten durchgesetzt. Damit endete ein monatelanges Seilziehen – bei dem es unter anderem um strategische Fragen ging.

Im Ausblick auf das Gesamtjahr geht das Management von einem Umsatz zwischen 350 und 370 Millionen Franken aus sowie einer EBITDA-Marge von 7,0 bis 8,5 Prozent (1. Halbjahr: 4,8%). Somit zeichnet sich beim Umsatz keine rasche Besserung ab, bei der Marge hingegen schon. Die diversen Sparmassnahmen sollen sich also bereits auswirken.

Ausserdem teilte das Unternehmen mit, dass die Geschäftsleitung auf sechs von sieben Mitglieder verkleinert wird. Das Personalwesen werde nicht mehr Teil des Gremiums sein. (awp/mc/ps)

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