Energiewende unter Berücksichtigung von Schutzinteressen machbar

Energiewende unter Berücksichtigung von Schutzinteressen machbar
(Photo by Jeremy Bezanger on Unsplash)

Zürich – Die Schweizer Gesellschaft, Wirtschaft und Politik kann bis 2035 die Energiewende zugunsten von Klima- und Artenschutz schaffen. Eine Umweltallianz aus sechs Umwelt-, Energie- und Verkehrsorganisationen will dazu Nutz- und Schutzinteressen beim Ausbau erneuerbarer Energien unter einen Hut bringen.

Die Biodiversitäts- und die Klimakrise sind die grössten menschengemachte Bedrohungen der Lebensgrundlagen. Sie verstärken sich gegenseitig, wie die Verbände BirdLife, Greenpeace, Pro Natura, Schweizerische Energie-Stiftung (SES), Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) und WWF Schweiz am Montag an einer Online-Medienkonferenz festhielten.

Geht die Schweiz beide Krisen gemeinsam an, entsteht den Organisationen zufolge eine Win-Win-Situation. Demnach braucht es dafür einen Stopp der Energieverschwendung und einen raschen Ausbau der Solarenergie. In die Planung von Energieprojekten müssen dabei Schutz- und Nutzenüberlegungen gleichwertig einfliessen.

Politik gefordert
Die Politik hat es in der Hand, wie die Verbände weiter mitteilten. Gefordert sind rasch konkrete Massnahmen wie ein verbindlicher Termin für den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, neue Gebote und Anreize bei der Energieeffizienz und ein Fotovoltaik-Standard für Gebäude.

Mit einer besseren Nutzung liessen sich 41 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs bis 2035 einsparen. Der Ausbau der Solarenergie auf bestehenden Strukturen könnte den steigenden Strombedarf decken, teilte die Umweltallianz mit.

Gemäss ihren Berechnungen ist ein Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion um zusätzliche 38 Terrawattstunden bis zum Zieljahr möglich. Das würde das Problem mit den Stromimporten lösen.

Intakte Natur nicht antasten
Weiter warnt die Allianz davor, intakte Naturräume für den Zubau in der Stromproduktion zu nutzen. Klima- und Biodiversitätskrise seien die beiden Seiten der gleichen Medaille. Moore etwa seien CO2-Senken und speicherten grosse Mengen an Treibhausgasen.

Heute fliessen pro Jahr rund 50 Milliarden Franken in den Aus- und Umbau energetischer Anlagen wie Wärmepumpen, Ladestationen oder Fotovoltaik-Anlagen auf Dächern. Um das Netto-Null-Ziel bis 2035 zu erreichen, braucht es gemäss der Allianz drei bis vier Milliarden Franken mehr pro Jahr. (awp/mc/pg)

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