Feintool steigert relevante Kennzahlen markant

Feintool steigert relevante Kennzahlen markant
Heinz Loosli, ehemaliger Feintool-CEO. (Foto: Feintool)

Lyss – Die Industriegruppe Feintool hat im ersten Halbjahr 2016 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und dabei eine Betriebsgewinnmarge auf einem neuen Rekordniveau erzielt. Dabei half vor allem der Rückenwind aus der Automobilindustrie. Die Vorhersagen der Analysten wurden auf der ganzen Linie übertroffen und die ursprüngliche Prognose für das Gesamtjahr wurde erhöht. Die Börse zeigt sich erfreut.

Der Umsatz stieg um gut 14% auf 278,5 Mio CHF. Rechnet man den positiven Währungseffekt heraus, ergibt sich noch immer ein Plus in Lokalwährungen von knapp 10%. Die weltweite Automobilindustrie habe sich im ersten Semester insgesamt erfreulich stabil gezeigt, teilt die auf das Feinschneiden und Umformen von Metallteilen spezialisierte Gruppe am Dienstag mit. Alle Segmente und Regionen hätten zum positiven Ergebnis beitragen.

Der nordamerikanische Markt hielt dabei das hohe Vorjahresniveau und die Automobilproduktion in Europa setzte die leichte Erholung des Vorjahres fort, gestützt vor allem durch die deutschen Oberklasse-Hersteller. Auch der asiatische Markt verblieb auf Wachstumskurs, wenn auch in leicht geringerem Ausmass.

System Parts wächst in Europa zweistellig
Das markant grössere Segment System Parts erreichte ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 9,2% auf 242,0 Mio CHF. Hier sind laut Feintool sämtliche Regionen gewachsen, wobei Europa mit einem Wachstum von knapp 15% die höchste Dynamik aufgewiesen habe. Der Anteil von Europa am Umsatz lag bei knapp 53% und diejenigen der USA und Asiens bei 37% bzw. gut 10%.

Das im Investitionsgütergeschäft tätige Segment Fineblanking Technology wuchs bereinigt um knapp 11% auf 44,4 Mio CHF. Mit einem Drittumsatz von 36,4 Mio trug das Segment ähnlich wie im Vorjahr rund 13% zum Gesamtumsatz der Gruppe bei. Im zweiten Quartal hat sich der Auftragseingang im Investitionsgütergeschäft erholt. Dennoch ging dieser im gesamten Halbjahr leicht auf 43,0 Mio CHF zurück.

Auf der Gewinnseite stützte die gute Auslastung aller Werke und die eingeleitete Neuausrichtung der Schweizer Standorte. Entsprechend kletterte der EBIT markant um knapp 46% auf 21,4 Mio nach oben und die entsprechende Marge um 170 Basispunkte auf 7,7%. Ohne den positiven Währungseffekt hätte das Plus beim EBIT immer noch bei knapp 38% gelegen. Die erwähnte EBIT-Marge ebenso wie die EBITDA-Marge von 13,3% bedeuten für Feintool Rekordwerte.

Ausblick für 2016 wird angehoben
Dieser Gewinnschritt ist laut Feintool das Ergebnis der Fokussierung auf das Feinschneiden und Umformen sowie der fortschreitenden Internationalisierung der Produktionsbetriebe in allen grossen Automobilmärkten. Der Reingewinn nahm dabei um knapp 88% auf 13,9 Mio zu, entsprechend einem währungsbereinigten Plus von gut 81%. Damit hat das Unternehmen die Prognosen der Analysten klar übertroffen.

Für den Ausblick auf das Gesamtjahr 2016 bezeichnet sich das Unternehmen als «optimistisch». Es sei eine Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung zu erwarten. Konkret wird ein Wachstum des Umsatzes um 10% auf 555 Mio CHF prognostiziert, dies bei einer EBIT-Marge von 7,5%. Die Prognose wurde damit erhöht: Bisher lautete diese auf einen Umsatz von 530 Mio CHF bei einer EBIT-Marge von 7,0%.

«Feintool in voller Fahrt», übertitelte die Zürcher Kantonalbank ihren Kommentar zu den Ergebnissen. Dank der erfolgreich implementierten Fokussierungsstrategie und der robusten Automobilkonjunktur sei das Tempo des Umsatzwachstums noch einmal erhöht worden, so die Bank. Bis Börsenschluss verzeichnet der Titel ein Plus von 4,8% auf 106,90 CHF. Das Tageshoch von 107,90 CHF liegt nur noch einen Hauch unter dem Allzeithoch von Anfang 2015 bei 108 CHF. (awp/mc/pg)

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