Geschäftslage der Schweizer Unternehmen deutlich günstiger

Geschäftslage der Schweizer Unternehmen deutlich günstiger

Der bisherige Pessimismus ist aus den Geschäftserwartungen der Industriebetriebe weitgehend gewichen.

Zürich – Die Geschäftslage der Unternehmen in der Schweiz war im Januar deutlich besser als im Herbst des vergangenen Jahres. Bei den KOF Konjunkturumfragen gaben zudem weniger Firmen an, einen Personalabbau zu planen. Hinsichtlich des Geschäftsverlaufs in den nächsten sechs Monaten sind die Unternehmen vermehrt zuversichtlich. Die Schweizer Wirtschaft ist positiv in das neue Jahr gestartet.

Die Industrieunternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage etwas günstiger als im 40 Vormonat. Ihre Unzufriedenheit mit den Auf­tragsreserven hat leicht abgenommen. Die 30 Auslastung der Maschinen und Geräte ist aber20 mit 80.1% kaum verändert und klar unterdurch­schnittlich. Der Personalstamm wird allerdings10 etwas weniger häufig als zu gross eingeschätzt 0 als bisher und die Erosion der Ertragslage hat sich deutlich verlangsamt. Die Firmen melden, dass sich ihre Wettbewerbsposition auf den Auslandsmärkten ausserhalb der EU geringfügig verbessert hat. Bei Abnehmern innerhalb der EU haben sich ihre Chancen kaum weiter verschlechtert. Die Exporterwartungen der Industrie­firmen sind daher positiver als bislang. Die Unternehmen wollen die Produktion vermehrtsteigern, zudem planen sie seltener einen Personalabbau. Der bisherige Pessimismus ist aus den Geschäftserwartungen der Industriebetriebe weitgehend gewichen.

Im Baugewerbe ist die Geschäftslage nach wie vor gut. Die Unternehmen sind mit den vorhan­denen Auftragsbeständen mehrheitlich zufrieden. Trotz gut gefüllter Auftragsbücher rechnen die Baufirmen allerdings damit, Preisabschläge hinnehmen zu müssen. Daher sehen sie eine leichte Verschlechterung der Ertragslage voraus. Die Bautätigkeit wird aber den Befragungsteilnehmern zufolge kaum sinken. Insgesamt rechnen die Betriebe mit einem stabilen Geschäftsverlauf im kommenden halben Jahr.

Stimmung im Handel hellt sich leicht auf
Im Detailhandel ist die Geschäftslage weiterhin knapp befriedigend. Obwohl die Kunden­frequenz zuletzt schwächer als im Herbst war, konnten die Detailhändler etwas mehr Waren absetzen als im selben Zeitraum vor einem Jahr. Den Personalstamm schätzen die Unterneh­men als etwas zu gross ein, Anpassungen bei der Mitarbeiterzahl planen sie aber kaum. Die Detailhändler rechnen mit einem nahezu stabilen Geschäftsverlauf in den nächsten sechs Monaten.

Im Grosshandel ist die Geschäftslage freundlicher als bisher. Der Warenverkauf ist fast nicht mehr geschrumpft und der Beschäftigungsabbau hat sich merklich verlangsamt. Auch für die nächste Zeit planen die Grosshändler kaum noch eine Verringerung ihres Personalstamms. Die Befragungsteilnehmer rechnen mit einer zunehmenden Nachfrage in der nahen Zukunft und sind zuversichtlich für die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr.

Im Gastgewerbe ist die Geschäftslage nicht mehr so schlecht wie in den vergangenen Monaten. Der Umsatzrückgang hat sich sowohl bei den Gaststätten als auch in der Hotellerie bedeutend verlangsamt und die Erosion der Ertragslage hat ebenfalls an Tempo verloren. Der Zimmerbele­gungsgrad ist bei den Hotels etwas gestiegen. Hinsichtlich der Nachfrageentwicklung in den kommenden drei Monaten sind die Erwartungen der Unternehmen nicht mehr ganz so düster wie bisher. Der Anteil der Befragungsteilnehmer, der mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäfte in der nächsten Zeit rechnet, hat spürbar abgenommen. Der Personalabbau dürfte andauern, jedoch etwas an Schärfe verlieren.

Finanzbranche ist nach wie vor optimistisch
Im Finanzsektor wird die derzeitige Geschäftslage als befriedigend bis gut beurteilt. Die Erwar­tungen der Versicherer an die Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten sind nach wie vor optimistisch. Bei den Banken herrscht verhaltene Zuversicht bezüglich des weiteren Geschäftsverlaufs. In ihrer Personalpolitik halten die Banken unvermindert an den Schrumpfungsplänen fest. Die Versicherer wollen dagegen ihren Personalstamm tendenziell weiter aufbauen.

Bei den übrigen Dienstleistungen ist die Geschäftslage nahezu unverändert gut. Die Nachfrage nach den Dienstleistungen ist weiter leicht gestiegen. Allerdings hat die Ertragslage der Unter­nehmen gelitten. Der Druck auf die Preise dürfte in der nächsten Zeit erhalten bleiben. Die Mitarbeiterzahl gilt als in etwa angemessen und die Geschäftserwartungen sind zuversichtlich.

In die Ergebnisse der aktuellen KOF Konjunkturumfragen im Januar 2013 sind die Antworten von mehr als 6’000 Unternehmen aus der Industrie, dem Baugewerbe und den wichtigsten Dienstleistungsbereichen eingeflossen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von etwa 51%. (KOF/mc/ps)

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