Kühne+Nagel wächst erneut und steigert Gewinn

Detlef Trefzger, CEO Kühne+Nagel. (Foto: K+N)

Schindellegi – Der Logistikdienstleister Kühne+Nagel (K+N) ist auch im Geschäftsjahr 2014 gewachsen und hat den Gewinn gesteigert. Die Aktionäre sollen an der Geschäftsentwicklung in Form einer höheren Ausschüttung beteiligt werden, welche erneut eine Sonderdividende enthält. Auch im laufenden Jahr will der Konzern schneller als der Gesamtmarkt wachsen, das Marktumfeld präsentiert sich aber unverändert herausfordernd.

Der Nettoumsatz nach Zöllen und Abgaben legte um 1,9% auf 17,50 Mrd zu, wobei alle Regionen zum Wachstum beigetragen haben, wie der Konzern am Mittwoch mitteilt. Der für ein Logistikunternehmen aussagekräftige Bruttogewinn erhöhte sich um 0,5% auf 6,29 Mrd und der Gewinn auf Stufe EBIT um 7,6% auf 819 Mio CHF. Die entsprechende Nettomarge verbesserte sich auf 4,7% von 4,4% im Vorjahr, womit sich das Unternehmen auf Kurs Richtung Mittelfristziel von 5% befindet. Der den Aktionären anrechenbare Reingewinn verbesserte sich um 6,0% auf 633 Mio. Die Erwartungen der Analysten wurden damit knapp getroffen.

«Einen entscheidenden Anteil an der Rentabilitätssteigerung hat der Turnaround im Landverkehr gehabt», lässt sich CEO Detlef Trefzger in der Mitteilung zitieren. Der Generalversammlung schlägt der Verwaltungsrat die Ausschüttung einer Dividende von Total 7,00 CHF je Aktie vor, im Vorjahr waren insgesamt 5,85 CHF zur Auszahlung gekommen. Die Dividende setzt sich aus einer ordentlichen Ausschüttung von 4,00 (VJ 3,85) CHF und einer Sonderdividende von 3,00 (VJ 2,00) CHF zusammen.

Überdurchschnittliche Entwicklung von See- und Luftfracht
Im umsatzstärksten Geschäftsfeld Seefracht wurde im vergangenen Jahr ein Volumen von 3,8 Mio TEU verschifft, womit das Marktwachstum übertroffen wurde (+7% vs. +4%). Man habe insbesondere vom verbesserten Wirtschaftsklima in den USA profitiert, heisst es dazu. Sowohl der Bruttogewinn als auch der EBIT gingen allerdings leicht zurück, was mit einer hohen Ratenvolatilität und negativen Währungseffekten erklärt wird. Das massgebende Verhältnis EBIT zum Bruttogewinn – die sogenannte conversion rate – kam mit 30,3% ebenfalls leicht unter dem Vorjahresniveau zu liegen, aber im Rahmen der eigenen Zielvorgaben.

In der Luftfracht stieg die beförderte Tonnage in einem zwischen 3 und 4% wachsenden Gesamtmarkt um 5,3%. Als Erfolgsfaktor werden die industriespezifischen Luftfrachtangebote hervorgestrichen. Der Bruttogewinn legte leicht und der EBIT deutlicher zu, was zu einer Rate von 27,0% nach 25,3% im Vorjahr führte. Angepeilt hatte der Konzern eine Quote von 25%.

Im Landverkehr wurde wie erwartet erstmals auf Stufe EBIT Gewinn geschrieben (30 Mio vs. -8 Mio), dies bei stabilem Bruttogewinn. Positiv entwickelte sich auch der Bereich Kontraktlogistik mit einem leicht höherem Bruttogewinn und einem um 7,7% verbesserten EBIT. Dazu habe im Wesentlichen die Konzentration auf skalierbare Lösungen und Services für multinational operierende Kundengruppen beigetragen.

Umfeld bleibt herausfordernd, Marktwachstum soll aber übertroffen werden
Im Hinblick auf die weitere Entwicklung erwartet das Unternehmen auch für 2015 ein herausforderndes Marktumfeld. Der Verwaltungsrat sei aber «zuversichtlich, dass sich die positive Entwicklung in allen Geschäftsbereichen im Jubiläumsjahr fortsetzen wird», so VR-Präsident Karl Gernandt.

Auch im laufenden Geschäftsjahr will der Konzern schneller als der Gesamtmarkt wachsen. Gemessen an den beförderten Volumen dürfte der Markt in der Seefracht und Luftfracht um jeweils 4 bis 5% wachsen, wie der Präsentation zum Jahresabschluss zu entnehmen ist. In beiden Bereichen will K+N das Anderthalbfache des Marktwachstums erreichen. In der Kontraktlogistik wird ein Marktwachstum von 2 bis 3% in Aussicht gestellt, wobei Kühne+Nagel doppelt so schnell wachsen will. Im Bereich Landverkehre will man mit dem Markt zulegen, dessen Wachstum auf 2 bis 3% beziffert wird.

2015 will K+N leicht mehr investieren als noch 2014. Die Investitionsausgaben (Capex) schätzt der Konzern auf rund 228 Mio CHF nach 196 Mio im Vorjahr. (awp/mc/upd/ps)

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