Logitech sieht sich auf Kurs und bestätigt Ziele

Logitech sieht sich auf Kurs und bestätigt Ziele

Logitech-CEO Bracken Darrell. (Foto: Logitech)

Apples – Der Unterhaltungselektronikkonzern Logitech hat für das Geschäftsjahr 2015/16 einen stabilen Umsatz ausgewiesen, obwohl der Computermarkt im letzten Jahr geschrumpft ist. Und auch in Sachen Profitabilität sieht sich das Management auf Kurs. Die News wurden denn auch von Investoren gern gehört und haben der Aktie zumindest zu Handelsbeginn zu deutlichen Gewinnen verholfen.

Logitech mausert sich. Im Retailgeschäft, auf dem der Fokus liegt, kann das Westschweizer Unternehmen seit drei Jahren jedes Jahr höhere Wachstumsraten ausweisen. Zu konstanten Wechselkursen stieg der Umsatz um 2%, dann um 4% und zuletzt um 9%. Auf der anderen Seite nahmen die Kosten kontinuierlich ab. CEO Bracken Darrell, der seit vier Jahren an der Spitze des Unternehmens steht, zieht für sich daher ein positives Fazit: «Beim Amtsantritt war ich begeistert und nervös, heute nur noch begeistert.»

Die positive Entwicklung wurde im Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende März) allerdings von Umstrukturierungen und Währungseffekten zum Teil überlagert. So trennte sich das Unternehmen vom OEM-Segment (Komponenten und Produkte für andere Markenhersteller) und lagerte das Geschäft mit Videokonferenzsystemen (Lifesize) aus.

Somit weist das Unternehmen einen nur 1% höheren Umsatz von 2,02 Mrd USD aus. Der operative Gewinn (non-GAAP) nahm sogar um fast 10% auf 179,0 Mio USD ab, wobei laut CFO Vincent Pilette zu konstanten Wechselkursen ein Plus von 49% resultiert hätte. Unter dem Strich verdiente der Konzern 119,3 Mio nach nur 9,3 Mio USD im Vorjahr. Im Vorjahr fiel allerdings eine hohe Wertberichtigung an. Für das vierte Quartal allein wird der Umsatz mit 430,8 Mio USD (-3%), der EBIT mit 22,4 Mio USD (+22%) und der Reingewinn mit 28,7 Mio USD (VJ -109,3 Mio) angegeben – auch diese Zahlen sind nur schwerlich mit dem Vorjahr vergleichbar.

Verkäufe auch im PC-Bereich
Das organische Wachstum von 9% im Gesamtjahr sei zustande gekommen, obwohl einige Märkte geschrumpft seien, betonte CEO Darrell an vor den Medien. So habe sich der PC-Markt um 11% zurückgebildet. «Wachsen konnten wir dank unserer Produktdiversifikation», so der CEO.

Insbesondere hätten neu entwickelte Produkte grösstenteils gute Wachstumsraten ausgewiesen. Dazu zählten mobile Lautsprecher und Gaming-Zubehör. Bei den Lautsprechern geht der CEO trotz schwächeren Zahlen zum Abschluss des Geschäftsjahres auch für das laufende Jahr 2016/17 von einem Wachstum aus. Und auch beim zuletzt darbenden Tablet-Zubehör gibt es positive Anzeichen: Im Schlussquartal 2015/16 stieg der Umsatz. CEO Darrell verwies dabei auf die Lancierung des neusten iPad von Apple, für das Logitech Zubehör liefert.

Zuletzt ist Logitech aber auch im klassischen Geschäft mit PC-Zubehör gewachsen, also zum Beispiel mit Computermäusen: «Die Leute kaufen vielleicht keinen neuen Computer, aber sie nutzen ihren Computer für neue Anwendungen – und dabei verbessern unsere Produkte ihr ‹Erlebnis'», so Darrell.

Ziele bestätigt
Im Ausblick auf das neue Geschäftsjahr hält das Unternehmen an den im März veröffentlichten Zielen fest. Demnach strebt das Management ein mittleres, einstelliges Umsatzwachstum (in Lokalwährungen) sowie einen operativen Gewinn von 185 bis 200 Mio USD an. Langfristig soll ein hohes einstelliges Umsatzwachstum und operative Margen von 10-12% erreicht werden.

Ein Thema bleiben für das Unternehmen auch Akquisitionen, wie zuletzt jene des Unternehmens Jaybird. Er treffe jede Woche mehrere Unternehmer, sagte Darrell. Dabei gehe es ab und an auch um eine Übernahme. Allerdings will das Unternehmen nicht Geld auf die hohe Kante legen, um irgendwann eine Grossakquisition stemmen zu können. Das würde die Bemühungen um Wachstum aus eigener Kraft bloss hemmen, meinte der CEO.

Daher würden die Mittel weiterhin grosszügig an die Aktionäre ausgeschüttet. Bekanntlich hatte das Unternehmen vor gut einem Jahr angekündigt, in den nächsten drei Jahren 500 Mio USD an die Aktionäre zurückzuführen – zur Hälfte über Aktienrückkäufe und Dividendenauszahlungen. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert