Rega will ihren Hauptsitz nach Kägiswil OW verlegen

Rega will ihren Hauptsitz nach Kägiswil OW verlegen
Die Rega-Flotte könnte künftig am Flugplatz Kägiswil stationiert werden. (Foto: Rega)

Zürich/Kägiswil OW – Die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) will ihren Hauptsitz in den Kanton Obwalden verlegen. Sollte es soweit kommen, müssten rund 200 Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz vom Flughafen Zürich nach Kägiswil verlegen, wie Rega-Chef Ernst Kohler sagte.

Am Flugplatz Kägiswil zeichne sich eine mögliche Lösung ab, «die wir mit tiefer Überzeugung anstreben», sagte Kohler in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit CH Media.

Der Kanton Obwalden unterstütze die Pläne. «Aktuell zeigen sich keine unüberwindbaren Hürden», sagte der Chef der Rega. Für die notwendige Planungssicherheit für die Rettungsflugwacht seien der Kanton und die Rega jedoch auf Entscheide seitens des Bundes angewiesen. Kohler zeigte sich im Interview diesbezüglich optimistisch.

Lösung per Ende 2030 benötigt
Seit zehn Jahren suche die Rega nach einem neuen Hauptsitz. Die Rega müsse ihren aktuellen Sitz am Flughafen Zürich bis Ende 2030 verlassen, führte Kohler aus. Deshalb wolle sie nicht nur ihren Wartungsbetrieb nach Obwalden verlegen. Auch der Hauptsitz mit der Verwaltung, der nationalen Helikoptereinsatzzentrale der Rega sowie der Hauptsitz der Alpinen Rettung Schweiz sollen demnach umziehen.

Ein Standort in der Zentralschweiz sei ideal, «weil sich da bereits viele spezialisierte Aviatikbetriebe befinden und auch entsprechende Fachkräfte ausgebildet werden», sagte Kohler. Nach Möglichkeit bleibe der Standort der Jet-Flotte am Flughafen Zürich.

Neue Buslinie für Mitarbeitende
«Der Prozess wird eine gewisse Angewöhnungszeit brauchen, und wir werden die Mitarbeitenden dabei begleiten», sagte der Rega-Chef. Kägiswil werde ein attraktiver Arbeitsstandort, zeigte er sich überzeugt. «So planen wir eine Busline vom Bahnhof Sarnen zum neuen Rega-Hauptsitz mit einem Viertelstundentakt», sagte er. Auch hybride Arbeitsformen seien angedacht. Zudem sei ein Restaurant für Mitarbeitende und die Öffentlichkeit geplant.

Der Kantonsrat von Obwalden hatte im Mai letzten Jahres eine Basis für die Ansiedlung der Rega gelegt. Das Parlament hiess eine Motion gut, die ein Rega-Wartungszentrum oder das Rega-Center auf dem Flugplatz ermöglicht.

Auf Ende 2023 gab der Kanton Obwalden den früheren Militärflugplatz an den Bund zurück. Das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) gewährte im Dezember 2024 der Flugplatzgenossenschaft Obwalden bis Ende September 2025 ein befristetes Baurecht für den Flugplatz. Ziel sei es, die verschiedenen Bedürfnisse auf dem Areal aufeinander abzustimmen, teilte Armasuisse und das Bundesamt für Zivilluftfahrt damals mit. Bis Mitte 2025 werde Armasuisse entscheiden, ob ein ziviler Flugbetrieb länger als September betrieben werden könne, hiess es. (awp/mc/pg)

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