Schmolz+Bickenbach rutscht in die roten Zahlen – Neue Führungscrew

Johannes Nonn, designierter CEO Schmolz+Bickenbach. (Bild: Salzgitter)

Emmenbrücke – Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach hat im dritten Quartal 2012 einen Umsatz von 832 Mio EUR erzielt, knapp 11% weniger als in der Vorjahresperiode. Der Betriebsgewinn EBITDA wird vor Sonderkosten mit 20,6 Mio ausgewiesen, dies nach 49,6 Mio im Vorjahr. Nach Abzug der Kosten ergibt sich ein negativer EBIT von 18,9 (VJ Gewinn: 21,0) Mio, wie Schmolz+Bickenbach am Freitag schreibt. Das Konzerergebnis (EAT) liegt mit 41,9 im tiefroten Bereich nach einem kleinen Minus von 3,9 Mio.

Die Geschäftsentwicklung stehe im Zeichen einer sich abschwächenden Weltkonjunktur, heisst es weiter. Insbesondere die Staatsschuldenkrise und die daraus im Laufe des Jahres entstandenen zunehmend unsicheren Marktbedingungen in Europa sowie der kontinuierliche Preisdruck für Stahlprodukte haben zu einer unbefriedigenden Umsatz- und Ergebnisentwicklung geführt.

Zahlen deutlich unter Erwartungen
Mit den Kennzahlen zum dritten Quartal hat der Konzern die Vorgaben der Analysten klar verfehlt. Im Vorfeld wurde im Durchschnitt der Erwartungen (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 855,7 Mio EUR, einem EBITDA vor Sonderkosten von 32,7 Mio und einem negativen EBIT nach Sonderkosten von 9,0 Mio gerechnet.

Johannes Nonn neuer CEO
Weiter gab das Unternehmen bekannt, dass die vakanten Stellen in der Geschäftsleitung neu besetzt wurden. Das Amt des CEO übernimmt Johannes Nonn, neuer CFO wird Hans-Jürgen Wiecha. Beide übernehmen ihre Funktionen zum 1. Februar 2013. Marcel Imhof, der als langjähriger COO den Konzern nach dem Ausscheiden des früheren CEO im Juni dieses Jahres interimistisch führt, wird ihre Einführung in die neuen Aufgaben noch begleiten und dann seine operativen Funktionen nach über 35-jähriger Zugehörigkeit altershalber abgeben.

Die Ernennung des Vorstandsmitglieds des deutschen Unternehmens Salzgitter Johannes Nonn zum neuen CEO ist keine Überraschung. In der Presse und am Markt wurde bereits darüber spekuliert. Hans-Jürgen Wiecha ist seit 2005 Finanzchef bei der deutschen Gerresheimer AG.

Verhandlungen mit Banken
Im Ausblick 2012 rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem negativen Vorsteuergewinn. Bereits Anfang November hatte Schmolz+Bickenbach dies in einer Gewinnwarnung angekündigt. Auch der EBITDA werde deutlich zurückgehen und soll bei einem weiterhin stabilen Schrott- und Legierungspreisniveau oberhalb von 150 Mio EUR liegen.

Aufgrund der sich Verschlechterung der Finanzkennzahlen hat der Konzern mit den kreditgebenden Banken proaktiv Verhandlungen aufgenommen und die Überprüfung der Einhaltung der bestehenden Financial Covenants eingeleitet. (awp/mc/ps)

 

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