Standortpromotion lockt weniger Firmen aber mehr Jobs in die Schweiz

Standortpromotion lockt weniger Firmen aber mehr Jobs in die Schweiz
Das US-Medtech-Unternehmen Align hat seinen bisherigen Europa-Hauptsitz von Holland in die Schweiz verlegt.

Bern – Die Standortpromotion von Bund, Regionen und Kantonen hat im Corona-Jahr 2020 weniger Firmen in die Schweiz gelockt als noch im Vorjahr. Die Neuansiedlungen führen dafür zu einem insgesamt höheren Aufbau von Schweizer Arbeitsstellen als noch im Jahr davor.

Insgesamt siedelten sich im vergangenen Jahr 220 Firmen dank der kantonalen, regionalen und nationalen Standortpromotionsstellen neu in der Schweiz an, wie die Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren am Freitag mitteilte. Das waren zwar 23 weniger als im Vorjahr.

Die neu in der Schweiz ansässigen Unternehmen schufen aber bereits im ersten Betriebsjahr insgesamt 1168 neue Arbeitsstellen, 119 mehr als die 2019 angesiedelten Firmen. Für die nächsten drei Jahre stellten die zugezogenen Unternehmen die Schaffung von total 3’583 neuen Stellen in Aussicht, gut ein Fünftel mehr als die Firmenansiedlungen des Vorjahres (2’970).

ICT und Life Science
Die meisten der neu in den Kantonen angesiedelten Firmen stammen laut den Angaben aus den Branchen Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) und Life Sciences. In geografischer Hinsicht kommen die meisten neu angesiedelten Unternehmen aus Frankreich, den USA und China.

Der Branchenmix scheint damit der aktuellen Strategie der nationalen Standortpromotion 2020-2023 zu entsprechen: Diese will die Schweiz mit einem «klaren Fokus auf Zukunftstechnologien» positionieren und sich an «wertschöpfungsintensive und innovative Firmen» wenden.

Verbundsaufgabe
Die nationale Standortpromotion ist laut den Angaben als Verbundsaufgabe von Bund und Kantonen angelegt. Diese mandatieren die offizielle Schweizer Organisation für Exportförderung und Standortpromotion Switzerland Global Enterprise (S-GE) mit der Promotionstätigkeit.

Die Vertretungen der S-GE im Ausland sind Teil der Schweizer Botschaften oder Generalkonsulate und werden als «Swiss Business Hubs» geführt. Die «Swiss Business Hubs» vermarkten den Standort Schweiz und identifizieren und beraten Unternehmen mit Ansiedlungspotential.

Konkrete Ansiedlungsprojekte übermittelt die S-GE dann an die Regionen und Kantone, die sich dann «im föderalen Wettbewerb» für eine Ansiedlung in ihrem Kanton einsetzen. (awp/mc/pg)

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