Syngenta-Aktien brechen ein – Sorgen um Scheitern der Übernahme durch ChemChina

Syngenta-Aktien brechen ein – Sorgen um Scheitern der Übernahme durch ChemChina
(Copyright: Syngenta)

Zürich – Die Syngenta-Aktien sind am Montagmittag die mit Abstand grössten Verlierer im Segment der Blue Chips. Für Unruhe sorgt ein Medienbericht, demzufolge ChemChina gegenüber der EU-Wettbewerbsbehörde keinerlei Zugeständnisse bei der angestrebten Übernahme des Basler Konzerns gemacht habe. Analysten halten Verzögerungen im Übernahmeplan für möglich.

Die Syngenta-Aktien schlossen am Montag bei klar überdurchschnittlichen Volumen um 5,8% auf 397,50 CHF zurück. Das Tagestief betrug 383,50 CHF. Mit der Nachricht sei die Sorge gewachsen, dass die Syngenta-Übernahme gar scheitern könnte, hiess es.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf einen Sprecher der EU-Behörde berichtete, sei die Frist für frühe Zugeständnisse des Konzerns am vergangenen Freitag abgelaufen. Nun könne die Behörde die Transaktion entweder ohne Auflagen durchwinken oder aber eine vertiefte Untersuchung einleiten, die bis zu fünf Monate dauert, heisst es. Die EU-Kommission hat für ihren Entscheid noch bis Freitag (28. Oktober) Zeit.

Syngenta selbst sieht unterdessen einen konstruktiven Dialog mit den EU-Behörden, wie das Unternehmen am Montag in einer Stellungnahme schreibt. Der Konzern will am Dienstag weiter zur ChemChina-Transaktion informieren.

Experten sehen Abschluss nicht gefährdet
Die News könnten bedeuten, dass sich der Deal verzögere, heisst es in einer Einschätzung von Baader Helvea. Dass ein Abschluss der Transaktion jedoch in Gefahr sei, befürchten die Experten auch weiterhin nicht. Der Broker rechnet weiterhin mit einem Abschluss der Transaktion im ersten Semester 2017 und rät weiterhin zum Kauf Aktie. Und sollte der Deal entgegen den Erwartungen dennoch scheitern, dürfte BASF als Interessent für Syngenta wieder ins Spiel kommen.

Bernstein sieht allenfalls die Zulassung durch die EU-Behörden bis 2017 verzögert.

Chemchina hatte im März das offizielle Kaufangebot für Syngenta vorgelegt und bietet 465 USD in bar je Syngenta-Namensaktie sowie zuzüglich eine Sonderdividende über 5 CHF. Die Angebotsfrist läuft bis zum 8. November 2016, kann aber wie bereits mehrfach geschehen auch noch verlängert werden.

Eine wichtige Hürde wurde Mitte August genommen: Der Ausschuss für ausländische Investitionen in den USA (CFIUS) hatte den 43-Milliarden-Dollar-Deal freigegeben. Die Syngenta-Aktien waren daraufhin um 10% auf in den Bereich von 420 CHF nach oben geschossen, in welchem sie sich per Saldo bis am vergangenen Freitag bewegt hatten.

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