Touristiker frohlocken über Festtagsgeschäft

Touristiker frohlocken über Festtagsgeschäft

Bern – Tourismusverantwortliche in Schweizer Wintersportorten blicken voller Zufriedenheit auf Weihnachten und Neujahr zurück. Das förderte eine Umfrage der Nachrichtenagentur sda in einigen ausgewählten Orten zutage. Von Spartendenzen war wenig zu spüren. «Man gönnt sich weiterhin etwas», konstatierte Frédéric Füssenich, Tourismusdirektor Engelberg-Titlis, am Montagmorgen.

Die Restaurateure hätten ausgabenfreudige Gäste begrüsst. Überhaupt seien die Touristen über die Festtage wenig «preissensitiv». Die «Sparfüchse» kämen erst später.

«Full house» über Neujahr
Zu den Weihnachtstagen seien die Hotels in der Obwaldner Destination zwar nicht voll ausgebucht gewesen. Über Neujahr hätten die Hoteliers dann aber «full house» gemeldet und auch die erste Januarwoche lasse sich prächtig an. Zum Erfolg hätten dank gutem Wetter in der Altjahreswoche viele Tagestouristen beigetragen. Die Region Gstaad im Berner Oberland meldete in einer Zwischenbilanz «ein zufriedenstellendes Stimmungsbild». Mehr als die Hälfte der Hotels verbuchten gleiche oder höhere Umsätze als im Vorjahr, etwa ein Viertel einen leichten Rückgang. Dabei genoss das tiefere Preissegment klar den Vorrang. Dennoch schauten die Gäste an den Festtagen tendenziell weniger aufs Geld.

Neuschnee beflügelt Nachfrage
Einen Rekordtag am Mittwoch, 28. Dezember, meldet die Region Flims, Laax und Falera in Graubünden. Dort strömten nicht weniger als 19’000 Schneesportlerinnen und -sportler auf die Pisten. Katja Olf, Mediensprecherin der Weisse Arena Gruppe Laax, sagte, die Hotels seien über Weihnachten nicht voll ausgebucht gewesen. Der Neuschnee habe dann aber für einen Anstieg gesorgt. Die Gäste hätten sich auch keineswegs lumpen lassen, wie Rückmeldungen aus dem Gastrogewerbe zeigten.

Massen auf den Pisten
Eine «unglaubliche Spitze» am vergangenen Mittwoch gab auch aus Leysin VD Tourismusdirektor Pierre-Alain Morard zu Protokoll. Man habe nicht mehr gewusst, wohin mit den Leuten. Die Hotels waren gut gefüllt, an Silvester praktisch voll. In Villars VD zerstreuten die Gästemassen die anfängliche Furcht vor einer Flaute wegen Wirtschaftskrise und fehlenden Schnees. Tourismusdirektor Serge Beslin sagte, die Auslastung der Hotels habe über Weihnachten 75 bis 80% erreicht und sei bis Neujahr auf bis zu 90% geklettert. Das ist leicht tiefer als gewöhnlich. Auf den Pisten tummelten sich die Gäste indessen massenweise. Einige Bergrestaurants verzeichneten die höchsten Frequenzen seit zehn Jahren. Wie locker der Franken sass, konnte Beslin nicht sagen.

Bündner Bergbahnen zurückhaltend
Nicht nur zufrieden mit den Weihnachts- und Neujahrstagen ist allerdings der Verband Bergbahnen Graubünden, der 23 Transportunternehmen im Kanton vereint. Bis zum 31. Dezember sei die Anzahl Gäste pro Tag im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 26% zurückgegangen, teilte der Verband mit. Schuld am Rückgang sei das schlechte Wetter an den drei letzten Tage des Jahres gewesen, sagte Verbandsdirektor Silvio Schmid. An diesen drei Tagen würde normalerweise am meisten Umsatz generiert. Weil wegen Schneemangels in der Vorsaison ebenfalls wenig Gäste kamen, sei es zu diesem «drastischen» Rückgang gekommen. (awp/mc/ps)

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