Warum Mentoring-Programme für Frauen in Technologieberufen bei allen Unternehmen Priorität haben sollten

Warum Mentoring-Programme für Frauen in Technologieberufen bei allen Unternehmen Priorität haben sollten
Aliona Geckler, Chief of Staff und Senior Vice President of Business Operations, Acronis (Bild: Acronis)

Jeden Tag arbeiten mehr Frauen in der Technologiebranche. Unternehmen sind mit dem Status Quo nicht mehr zufrieden. Sie erkennen zunehmend die erheblichen Vorteile einer vielfältigen Belegschaft und bieten Chancengleichheit für alle Menschen. Ich freue mich über Geschichten darüber, wie Diversität die Unternehmenskultur verändert und sogar die Unternehmensbilanz verbessert. Diese Berichte zeigen uns, wie die Belegschaft sich verändert und dass Frauen bei diesem Prozess eine wichtige Rolle spielen.

Von Aliona Geckler, Chief of Staff und Senior Vice President of Business Operations, Acronis

Ich habe vor Kurzem einen Deloitte-Artikel gelesen, laut dessen Prognose der Frauenanteil in der Technologiebranche bis Ende 2022 eine Rekordhöhe von 33 % erreichen wird.

Dies bedeutet einen erheblichen Wandel und hervorragende Möglichkeiten in der Technologiebranche, einem seit jeher von Männern dominierten Sektor. Es gibt jedoch noch zahlreiche Hürden, die Frauen innerhalb der Belegschaft überwinden müssen. Zum Glück können Unternehmen mithilfe geeigneter Ressourcen und Unterstützung ihre weiblichen Mitarbeiter mit Kompetenzen stärken, mit denen sie Herausforderungen meistern und erfolgreiche Karrieren führen können. Eines dieser Tools ist Mentoring.

Mentorinnen und Mentoren als Türöffner und Vertrauenspersonen

Mentorinnen und Mentoren sind meist Personen mit einem ähnlichen Beruf oder Hintergrund, die ihr Wissen und ihre Erfahrung an Mentees weitergeben können, damit diese Hürden überwinden und wichtige berufliche Entscheidungen treffen können. Die richtigen Mentorinnen und Mentoren können Türen öffnen und langfristig als Vertrauensperson dienen.

Die Auswirkungen von Mentoring auf die berufliche Zufriedenheit sind erstaunlich: 40 % der Frauen sagen, dass fehlendes Mentoring in der Technologiebranche zu den grössten Hürden gehört, ebenso wie fehlende weibliche Vorbilder und fehlende Aufstiegsmöglichkeiten.

Als Chief of Staff und Senior Vice President of Business Operations bei Acronis bin ich stolz, unmittelbar dabei zu sein und zu sehen, wie Mentoring Frauen in der Technikwelt inspirieren und voranbringen kann. Wir haben unser eigenes Mentoring-Programm gestartet und unterstützen bereits mehr als 50 Mentees auf der ganzen Welt.

Unser Mentoring-Programm ist Teil unserer #CyberWomen-Initiative, mit der wir die nächste Generation weiblicher Führungskräfte finden, schulen, inspirieren und begleiten möchten. Wir haben durch Leistungsbeurteilungen 50 Frauen mit grossem Potenzial gefunden, die von 40 unserer leitenden Angestellten, Vorstandsmitglieder und Vertrauenspersonen begleitet werden.

Unsere Mentees haben das Glück, Unterstützung von anerkannten Branchenführungskräften zu erhalten, darunter von unserem Vorstandsvorsitzenden und ehemaligem VMware-CEO Paul Maritz, vom Acronis Vorstandsmitglied und ehemaligen Palo Alto Networks-CMO René Bonvanie sowie vom ehemaligen deutschen Vizekanzler Philipp Rösler, der zu unseren Beratern gehört.

Entwicklung sozialer Kompetenzen und Unterstützung bei der Laufbahnentwicklung

Die Mentoring-Meetings finden monatlich statt. Wir haben interne Schulungen dazu begonnen, worum es beim Mentoring geht, welche Aufgaben Mentorinnen und Mentoren sowie Mentees haben und wo man am besten startet. Es ist wichtig, mit jedem Mentee ein Mentoring-Ziel zu vereinbaren. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf die Entwicklung der sozialen Kompetenzen und die Unterstützung bei der Laufbahnentwicklung.

Ich selbst arbeite derzeit bei Acronis mit zwei Mentees zusammen. Ich empfinde die Treffen als bereichernd und erfüllend und freue mich, wenn ich meine Kolleginnen unterstützen kann. Bei der Unterstützung kann es darum gehen, sich selbst besser zu verstehen, die nächsten Karriereschritte zu planen, in der aktuellen Position mehr zu erreichen, schwierige Situationen zu meistern, intern und extern besser zu „netzwerken“ oder einen Ausgleich zwischen beruflichen und privaten Zielen wie Beziehung und Kindern zu finden. Von den Mentoring-Sessions profitieren aber auch die Mentorinnen und Mentoren. Ich lerne kontinuierlich von meinen Mentees und kann dieses Wissen in vielen Bereichen meiner Arbeit anwenden.

Es gibt eine grosse Nachfrage nach Mentorinnen und Mentoren. Als das Mentoring-Programm bei Acronis erstmals angekündigt wurde, wurde mein Posteingang sofort von Nachrichten von hilfsbereiten Frauen überflutet, die teilnehmen wollten.

Führungskräfte, die Mentoring-Möglichkeiten für Frauen einführen möchten, können – und sollten – zunächst im eigenen Unternehmen nach potenziellen Mentorinnen und Mentoren suchen. Dabei geht es nicht darum, die gesamte Verantwortung für einzelne Mitarbeiterinnen an die Mentorinnen und Mentoren zu übertragen, sondern darum, dass weibliche Vorgesetzte und Führungskräfte Orientierung bieten und dabei helfen, sich in der Geschäftswelt langfristig zurechtzufinden. Diese individuellen Beziehungen sind wichtig, damit Mitarbeiterinnen die nötigen Networking- und sozialen Kompetenzen entwickeln können, einschliesslich Selbsterhaltung, Selbstpflege und grösseres Selbstvertrauen am Arbeitsplatz.

Massiv höhere Beförderungschance durch Mentoring

Damit das Mentoring-Programm erfolgreich ist, muss das Unternehmen sicherstellen, dass den potenziellen Mentees ausreichend Zeit und Ressourcen zur Verfügung stehen, um sich mit den potenziellen Mentorinnen und Mentoren regelmässig und für persönliche Gespräche zu treffen. Die Mentees können zu einem späteren Zeitpunkt in ihrer Karriere selbst als Mentorinnen agieren und damit zwischen Frauen und Personen mit verschiedensten Bildungswegen den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl am Arbeitsplatz stärken. Untersuchungen haben gezeigt, dass per Mentoring begleitete Angestellte mit Mentorinnen und Mentoren bis zu fünf Mal häufiger befördert werden als unbegleitete – und Mentorinnen und Mentoren werden ihrerseits bis zu sechs Mal häufiger befördert.

Mit durchgehendem Mentoring können alle Frauen unabhängig von ihrem Hintergrund erfolgreichere Karrieren erreichen und eine stärkere, selbstbewusstere zukünftige Generation Frauen dazu inspirieren, im Technologiesektor tätig zu werden. Davon profitieren langfristig sowohl der Markt als auch die Beteiligten. Meine persönliche Erfahrung motiviert mich, die Mentoring-Initiativen bei Acronis weiter zu fördern und über die Vorteile des professionellen Mentorings zu sprechen.


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