ZKB Weekly KMU Portrait: Biella Neher Holding AG

ZKB Weekly KMU Portrait: Biella Neher Holding AG
Marco Arrigoni, CEO Biella Group. (Foto: Biella)

Marco Arrigoni, CEO Biella Group. (Foto: Biella)

Von Friedrich Bamert, ZKB

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Tätigkeit
Die Biella-Neher Holding AG mit Sitz in Brügg, bei Biel ist ein in­ternationaler Büromaterialhersteller. Die Berner sind in folgende Geschäftsbereiche unterteilt: Office Products umfasst Artikel für den Büroalltag und Schule sowie spezifische Produkte für das Archivieren und Registrieren. Die Biella-Neher Holding AG ist der grösste europäische Her-steller von Aktenordnern und Ringbü­chern und beliefert den Grosshandel, Bürofachhandel, Waren­häuser, Versandgeschäfte und Behörden.. Der Bereich Time Ma­nagement umfasst Produkte rund um das Thema Zeitplanung und beliefert damit sowohl den Bürofach-und Grosshandel wie auch Direktkunden aus Wirtschaft und Verwaltung. Im Bereich Individual werden individualisierte, kundenspezifische Spezialan­fertigungen hergestellt.

Erstes Semester 2015
Die Biella-Neher Holding AG hat im ersten Halbjahr 2015 eine Umsatzeinbusse von 15% auf CHF 69.4 Mio. erlitten. Dieser Rückgang ist zum grössten Teil auf die Frankenstärke und die daraus resultierende Umrechnungseffekte zurückzuführen. Der EBITDA konnte auf CHF 1.7 Mio. etwas mehr als verdoppelt werden und das Betriebsergebnis stieg um CHF 0.9 Mio. auf CHF -1.3 Mio. Ausschlaggebend dafür seien vor allem die einge­leiteten Massnahmen zur weiteren Steigerung der Kosten­effizienz. Daneben wirkten sich einige Sondereffekte positiv aus. Das um den Wechselkurs bereinigte Konzernergebnis beläuft sich auf CHF -1.7 Mio. (VJ:CHF -2.4 Mio.). Aufgrund der Auf­wertung des Frankens wurde das Finanzergebnis stark belastet, woraus im Wesentlichen ein Konzernergebnis von CHF-2.6 Mio. resultiere. Dies entsprach in etwa dem Vorjahreswert.

Vinkulierung: Der Verwaltungsrat verweigert Erwerbern, die mehr als 5% des Aktienkapitals auf sich vereinigen, die Ein­tragung ins Aktienbuch, in besonderen Fällen Kann der Verwal­tungsrat davon Ausnahmen genehmigen. 56% der Aktien sind in der Hand von grossen Aktionären (EGS 24.1%, Neher Holding 17.6%, Nebag 10.7%, Fam. Aeschbacher 3.6%) (Stand per 31.12.2014).

Ausblick
Angesichts des sich vollziehenden Wandels zur Digitalisierung und des dadurch schrumpfenden klassischen Büroartikelgeschäf­tes hatte Biella bereits im letzten Jahr mit den Arbeiten an neuen strategischen Geschäftsfeldern im Bereich der Digitalisierung be­gonnen. Damit soll neben der permanenten Optimierung des Standard –Office Sortiments – das Unternehmensportfolio über das angestammte Geschäft hinaus zukunftsträchtig erweitert werden.

Fazit
Das Geschäftsfeld von Biella ist sehr anspruchsvoll. Dies wird auch durch den Aktienkurs reflektiert. Seit 2008 sank der Akti­enkurs um über 70% (Stand 03.12.15) und das Eigenkapital um 39% (Abschluss 2014).Dies ist u. a. auch ein Effekt der zahlrei­chen Übernahmen in Europa und der Schweiz, mit dem Ziel, das Unternehmen strategisch weiterzuentwickeln. Biella ist heute der mit Abstand grösste europäische Hersteller von Ordnern und Ringbüchern. Trotzdem haben die Aktionäre in der Vergangen­heit eine regelmässige Ausschüttung erhalten. Die Rendite be­trug in den letzten 7 Jahren durchschnittlich 2.10%. Mit einer Eigenkapital-quote von 54.23% ist die Bilanz solide. So sind bei­spielsweise die Liegenschaften in der Bilanz mit CHF 36 Mio. ausgewiesen, der Brandversicherungswert beträgt CHF 117 Mio. Die Unternehmensentwicklung in der Vergangenheit zeigt, dass das Geschäft mit Büroartikeln sehr herausfordernd ist. Die Zu­kunft liegt in der Weiterentwicklung der Geschäftsfelder in den Bereich digitaler Lösungen, weshalb das Projekt Biella 2.0 ins Le­ben gerufen wurde. In einer ersten Phase stehen Leistungen im Zentrum, die physische Archivierung und digitale Ablage von Dokumenten zusammenführen. Aus operativer Sicht ist es schwierig abzuschätzen, wie sich die Erträge und Margen wei­terentwickeln werden. Nach dem Tief im 2012 ist eine Trend­wende erkennbar. Inwieweit die Gewinne nachhaltig sein wer­den, bleibt abzuwarten. Aus regulatorischen Gründen haben sich die Brügger entschlossen, der Berner Börse den Rücken zu kehren. Seit Montag dem 30. November werden die Namenak­tien ausserbörslich gehandelt. (ZKB/mc/ps)

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Aktienkurs Biella-Neher Holding AG bei ZKB eKMU-X

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