Jeder dritte Schweizer hat für 2020 eine Reise storniert

Jeder dritte Schweizer hat für 2020 eine Reise storniert
(Photo by Lucia Otero on Unsplash)

Luzern – Knapp drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer hat in diesem Jahr eine Reise geplant. Die Hälfte davon hält an den Reiseplänen fest. Jeder dritte Schweizer hat wegen der Coronakrise seine Pläne auf Eis gelegt, wie eine Umfrage der Hochschule Luzern ergeben hat, mit der untersucht wird, wie die Pandemie das Konsum- und Freizeitverhalten der Bevölkerung umgekrempelt hat.

Sollten die Bergbahnen im Sommer wieder fahren dürfen oder die Reise nach Italien oder Spanien wieder erlaubt sein, so machen 38 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer Ferien wie geplant. Ein Drittel hat die Reise storniert oder reist an einen anderen Ort, wie die Zeitungen der CH Media am Montag berichteten. Betroffen seien insbesondere Reisen nach Südeuropa (16 Prozent) und nach Mitteleuropa (15 Prozent). Die verbleibenden 28 Prozent der befragten Personen habe keine Reisepläne.

Ferien in der Schweiz
Profiteur der Stornierungswelle werde das Tourismusland Schweiz sein. Das sei für viele Tourismusregionen entscheidend, dürften doch wegen der Auswirkungen der Coronakrise gar keine oder nur wenige ausländische Gäste ihre Ferien in der Schweiz verbringen. Wichtige Gruppen, etwa aus Asien und den USA, dürften wohl komplett wegfallen. Das treffe die Zentralschweiz und und das Berner Oberland stärker als Graubünden. Dort sei der Anteil von Schweizer Touristen bereits vorher gross gewesen. Nun würden die inländischen Gäste noch wichtiger, wie die CH-Media-Zeitungen weiter schreiben.

Mehr Produkte aus der Schweiz
Die in der ganzen Schweiz durchgeführte Bevölkerungsbefragung mit rund 1’000 befragten Personen zeigt, wie weitreichend die Veränderungen in allen Bereichen des Alltags während der Coronakrise sind. «Beim Einkaufsverhalten lässt sich ein klarer Trend zum verstärkten Kauf von regionalen und Schweizer Produkten ausmachen», sagt Dominik Georgi, Co-Studienleiter und Dozent an der Hochschule Luzern. So geben 86 Prozent der befragten Personen an, aktuell häufig oder zumindest ab und zu auf die Schweizer Herkunft ihrer Einkäufe zu achten – das ist eine Steigerung im Vergleich zur Zeit vor Ausbruch der Krise.

Corona-Regeln bestimmen den Alltag
Bei der Befragung hat sich gezeigt: Die Abstandsregeln des Bundes werden ernst genommen. Rund 90 Prozent der Befragten geben an, im Alltag bewusst Abstand zu anderen Personen zu halten. Dementsprechend sind auch die sozialen Kontakte mit dem Freundeskreis und der Familie seit Beginn der Krise deutlich zurückgegangen. Nur noch 15 Prozent der Befragten treffen sich noch häufig oder ab und zu mit Freundinnen, Freunden und Verwandten. «Spannend ist auch die Feststellung, dass sich die Menschen durch die Coronakrise mehr Gedanken über ihre Gesundheit machen», so Zbinden. 52 Prozent der Bevölkerung achtet in dieser Zeit häufig bewusst auf die Gesundheit, 38 Prozent ab und zu. Aber auch die Sorge um andere Menschen hat markant zugenommen. 85 Prozent der Befragten machen sich um ältere Menschen aktuell häufig bzw. ab und zu Sorgen. Am meisten zugenommen hat die Sorge um Angestellte in Spitälern. (mc/pg)

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