Peter Hebeisen erhält den Keller-Wedekind-Stiftung-Kunstpreis 2023

Peter Hebeisen erhält den Keller-Wedekind-Stiftung-Kunstpreis 2023
Peter Hebeisen (Bild: zVg)

Zürich – Der Kunstpreis der Keller-Wedekind-Stiftung dient der Auszeichnung hervorragender Leistungen auf dem Gebiet der bildenden Kunst in der Schweiz. Die bisherigen Auszeichnungen gingen an Gabriella Gerosa, Joëlle Flumet, Thomas Ritz, Tobias Weber und Andrea Muheim. Der mit 70’000 Schweizer Franken dotierte Preis umfasst eine Ausstellung, einen Werkankauf sowie einen Werkkatalog ­– eine namhafte Förderung, abseits von kurzlebiger Vermarktung.

Die Keller-Wedekind-Stiftung für gegenständliche Kunst (KWS) ist eine unabhängige, private Stiftung. Sie wurde vom Zürcher Zahnarzt und Kunstliebhaber Dr. Walter Keller-Wedekind (1901-1994) testamentarisch verfügt und 1994 gegründet.

Förderung der gegenständlichen Kunst in der Schweiz

Gemäss Stiftungsurkunde dient die Stiftung der «Förderung der gegenständlichen Kunst in der Schweiz». Detta Kälin, Präsidentin und Kuratorin der Keller-Wedekind-Stiftung, sagt zur spezifischen Ausrichtung: «Im Sinne des Stiftungsgründers unterstützen wir die zeitgenössische Schweizer Kunstszene mit einem subjektiven, kritischen und forschenden Blick. Wir verstehen uns als eine Institution der konzentrierten Kunstförderung, welche das Wirken zeitgenössischer Schweizer Künstlerinnen und Künstler fokussiert unterstützt.»

Der Kunstpreis der Keller-Wedekind-Stiftung dient der Auszeichnung hervorragender Leistungen auf dem Gebiet der bildenden Kunst in der Schweiz. Die bisherigen Auszeichnungen gingen an Gabriella Gerosa, Joëlle Flumet, Thomas Ritz, Tobias Weber und Andrea Muheim. Der mit 70’000 Schweizer Franken dotierte Preis umfasst eine Ausstellung, einen Werkankauf sowie einen Werkkatalog ­– eine namhafte Förderung, abseits von kurzlebiger Vermarktung.

Der Preisträger 2023: Peter Hebeisen

Der diesjährige Preisträger Peter Hebeisen, 1956 in Bern geboren, ist Fotograf. Hebeisens Foto-Serien umkreisen das Thema des Porträts. Seine Fotografien sind Interpretationen dessen, was die Kameralinse erfasst. Es ist der Scharfblick hinter und unter der sichtbaren Oberfläche, welcher das Eindringen in die subkutane Landschaft des Menschen, des Tieres, der Natur ermöglicht.

Von bemerkenswerter Aktualität ist die Serie 20th Century European Battlefields. Peter Hebeisen fotografierte Orte in Europa, an denen grosse kriegerische Schlachten des Ersten und des Zweiten Weltkrieges und andere Kriege stattgefunden haben. Dort, wo kilometerweit Natur und Städte verwüstet wurden und Tausende starben, befindet sich heute eine Stadt, ein lauschiges Wäldchen oder ein idyllisches Strandbad mit Sonnenschirmen und Glacéständen. Dennoch ist das Kriegsfotografie, welche aber gleichsam posthum den Ort und seine Toten porträtiert.

Beeindruckend ist auch Hebeisens neueste Serie der Schweizer Gletscher What remains. Die Aufnahme rückt den Gletscher in die Nähe eines lebendigen Wesens, das leidet und stirbt – ein faszinierender Kontrapunkt zur prachtvollen Schönheit der Bergwelt.

Aktivitäten rund um den KWS-Kunstpreis 2023

Vom 1. bis 25. November 2023 findet eine Werkschau bei Fabian & Claude Walter statt, der Zürcher Galerie, in der die KWS-Stiftung alle zwei Jahre jedem ihrer Preisträger eine Einzelausstellung ermöglicht. Am 11. November führen die Kuratorin Anna Wesle (Franz Gertsch Museum) sowie die Kunsthistorikerin Detta Kälin, Präsidentin und Kuratorin der Keller-Wedekind-Stiftung, in den Ausstellungsräumen an der Zürcher Rämistrasse ein öffentliches Gespräch mit dem diesjährigen Preisträger Peter Hebeisen.

Der Katalog zur Ausstellung mit Texten von Nadine Olonetzky (Einleitung) und Barbara Simpson / Cyrill Stieger (Kapiteleinführungen) ist ein eigentlicher Kunstband zum Thema, ein Buch von 216 Seiten und mit bildlich und textlich stimmig zusammengestellten Kapiteln. (KWS/mc/hfu)

Keller-Wedekind-Stiftung


CV Peter Hebeisen:
Peter Hebeisen (*1956 Bern). Peter Hebeisens Ausbildung widerspiegelt seine vielfältigen Interessen, welche die Basis für sein Schaffen sind: Nach Studien der französischen und englischen Literatur in Paris und London sowie einem Praktikum im Geigenbau bildet er sich in Nevada im Bereich Skulptur weiter; zudem unternimmt er ausgedehnte Reisen. Die praktische wie theoretische Ausbildung zum Fotografen macht er in New York City, Bern, Zürich, Paris und Mailand; seit 1987 ist er selbständiger Werbe- und Studiofotograf, realisiert jedoch immer auch freie Projekte. Seine Werke wurden kontinuierlich ausgezeichnet – u.a. mit The Selection vfg, Fotograf des Jahres, PDN Annual Award New York –, in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und in drei Büchern (20th Century European Battlefields, Hatje Cantz, 2014; Blossoms & Beauty, Neidhart & Schön, 1997; Feindbilder, Benteli Verlag, 1994) publiziert. Peter Hebeisen war Mitglied im Swiss Art Directors Club und im European Art Directors Club sowie Juror beim Swiss Poster Award. Er lebt in der Nähe von Zürich und realisiert seine Projekte sowohl in der Schweiz wie auf der ganzen Welt.

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