Trend zur Elektromobilität: Ein schweizweiter Vergleich

Trend zur Elektromobilität: Ein schweizweiter Vergleich
«Elektromost» kostet an deutschen Schnellladestationen mittlerweile mehr als Benzin oder Diesel. (Photo by Michael Fousert on Unsplash)

Zürich – Obwohl ein überwiegender Teil der Schweizerinnen und Schweizer dem Elektroauto skeptisch gegenüber ist, setzt sich der Trend zur Elektromobilität weiter fort. Dies belegen die Angebots- und Suchanfragen von AutoScout24. Wo es in der Schweiz das grösste und vielseitigste Angebot an Elektroautos gibt und wo gespart werden kann, zeigt die gemeinsame Analyse von AutoScout24 und FinanceScout24.

Die Mehrheit der Schweizer sind derzeit noch zurückhaltend gegenüber der «neuen» Art des Fahrens: 60 Prozent der Befragten sehen sich als späte Mehrheit oder Nachzügler in Sachen Elektromobilität. Dies zeigt der Swiss Mobility Monitor 2022, eine repräsentative Studie, die vom Institut für Marketing und Analytics der Universität Luzern in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mobilität der Universität St. Gallen, der Zürich Versicherung, dem LINK-Institut und AutoScout24 realisiert wurde.

Immer mehr Stromer im Angebot: St. Gallen an der Spitze
Trotz der Skepsis gegenüber der Elektromobilität ist ein deutlicher Anstieg an angebotenen Stromern zu erkennen, wie die Zahlen von AutoScout24 zeigen. 2021 wurden über 14’000 neue Elektroautos inseriert – fast doppelt so viele als noch im Vorjahr. Mittlerweile ist auf AutoScout24 jeder siebte Neuwagen ein Elektroauto. Die Elektromobilität entwickelt sich in der Schweiz jedoch nicht überall gleich schnell. Schaut man das Angebot genauer an, gab es grosse kantonale Unterschiede: Letztes Jahr lag der Kanton St. Gallen mit mehr als 2’500 neu inserierten Elektroautos an der Spitze der Rangliste. Das war mehr als das 100-fache gegenüber dem Kanton Appenzell Ausserrhoden am anderen Ende der Skala. Ebenfalls ein breites Angebot an Elektroautos hatten die Kantone Zürich (über 2’300 Fahrzeuge) und der Kanton Aargau (über 1’800 Fahrzeuge). Die Kantone Uri (34 Fahrzeuge), Nidwalden (30 Fahrzeuge) und Appenzell Ausserrhoden (22 Fahrzeuge) wiesen ein schmales Angebot an Elektrofahrzeugen auf.

Zürcher suchen am meisten nach Elektroautos
Wirft man einen Blick auf das Suchverhalten der User auf AutoScout24, wurde letztes Jahr bei der Treibstoff-Filter-Funktion die Auswahl «Elektrisch» mit über 5’800’000 Mal doppelt so häufig angeklickt als noch im 2020. Setzt man diese Zahl mit den anderen Treibstoffarten ins Verhältnis, entspricht dies etwa sieben Prozent der Suchanfragen. Im Kantonsvergleich stellt sich heraus, dass Zürcher am meisten nach E-Autos suchen (33 Prozent), gefolgt von den Bernern (10 Prozent) und den Waadtländer (8.7 Prozent).

Nach wie vor überwiegen aber die Suchanfragen nach Benzin- oder Dieselfahrzeugen: In acht von zehn Fällen wird die Treibstoff-Filter-Funktion nach einem konventionellen Verbrennungsmotor eingestellt. Diese Zahlen sollten nicht absolut betrachtet werden, wie Pierre-Alain Regali, Managing Director des Bereichs Automotive bei der SMG Swiss Marketplace Group, erklärt: «Viele Suchanfragen werden nicht in Bezug auf die Treibstoffart ausgeführt, sondern spezifisch nach Marken.»

Die beliebtesten Fabrikate für E-Autos, nach denen letztes Jahr auf AutoScout24 gesucht wurde, waren von Tesla die Modelle S und 3. Ebenfalls sehr gefragt waren der Renault Zoe (Platz 3), der Audi e-tron (Platz 4) sowie der BMW i3 (Platz 5).

E-Autokauf: Kosteneinsparungen durch Subvention und Versicherungsvergleich
«Generell lässt sich sagen, dass in Kantonen mit einer hohen Bevölkerungsdichte wie in Zürich, Basel oder Genf die Ladeinfrastruktur aktuell besser ausgebaut ist. Das ist sicherlich förderlich für den Entscheid, ein Elektroauto zu kaufen», so Pierre-Alain Regali. «Die Frage nach den Kosten beim Kauf scheint noch immer eine grössere Rolle für Interessenten eines E-Autos zu spielen. Schweizern ist es oft nicht bewusst, dass es diverse Subventionen und Förderungen zur Elektromobilität gibt», ergänzt Daniel Bodmer, Managing Director von FinanceScout24.

Aktuell gewähren zwei Drittel aller Kantone einen Steuerbonus aufgrund unterschiedlich zu erfüllender Kriterien. Zusätzlich existieren zahlreiche Förderprogramme beim Kauf eines Fahrzeuges und/oder bei der Installation einer Ladeinfrastruktur. «Neben einmaliger finanzieller Unterstützung sind laufende Kosten, wie beispielsweise die Versicherung, ebenfalls entscheidend beim Kauf. So können Versicherungsnehmer von E-Autos bei einem Vergleich mehrere Hundert Franken im Jahr sparen», erklärt Daniel Bodmer.

E-Autoversicherung: Tessiner zahlen und sparen am meisten
Tessiner werden unabhängig vom Modell mit einer durchschnittlichen Versicherungsprämie von 1’899.50 Franken am stärksten zur Kasse gebeten. Ebenfalls hohe Prämien zahlen Versicherungsnehmer:innen in den Kantonen Genf (CHF 1’685) und Waadt (CHF 1’621.83). Die vergleichsweise günstigsten Angebote gibt es im Uri (CHF 1’401), Nidwalden (CHF 1’420.83) und Obwalden (CHF 1’443.67).

Dabei ist das Sparpotenzial bei der E-Autoversicherung enorm: So liegt das geringste Sparpotenzial im Schnitt – unabhängig vom Modell – im Kanton St. Gallen bei 318 Franken und im Tessin, dem Kanton mit dem grössten Sparpotenzial, bei 617 Franken pro Jahr. Auch Zürcher können vergleichsweise von hohen Einsparungen von bis zu 575.33 Franken profitieren.

Versicherungsprämie für Tesla Modell 3 am höchsten
Im Prämienvergleich von drei der beliebtesten E-Autos – Tesla Modell 3, Renault Zoe und Audi e-tron – belegt der Tesla Modell 3 den letzten Platz. Die höchste Versicherungsprämie zahlen Tessiner mit durchschnittlich 2’121.50 Franken, gefolgt vom Wallis mit einer Prämie von 1’949.50 Franken. Urner erhalten für den Tesla Modell 3 aktuell die günstigsten Angebote mit 1’631 Franken, gefolgt von Nidwaldnern (CHF 1’642.50) und Obwaldnern (CHF 1’685.50). Eine vergleichbare Abdeckung beim Audi e-tron ist bereits ab durchschnittlich 1’429 Franken und beim Renault Zoe sogar schon ab 1’131 Franken verfügbar. (mc/pg)

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