Weniger Umsatz im Deutschschweizer Buchhandel

Weniger Umsatz im Deutschschweizer Buchhandel
(Foto: Unsplash)

Zürich – Der stationäre Buchhandel und die Online-Shops haben 2022 gegenüber dem Vorjahr ein Umsatz-Minus von 3,6 Prozent verzeichnet. Die Umsätze liegen aber immer noch über jenen von 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie. Dies zeigt der Branchenmonitor Buch, der von GfK Entertainment im Auftrag des Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verbands SBVV erstellt wird.

2020, im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie, verharrte der Umsatz des Deutschschweizer Buchhandels ungefähr auf dem Niveau des Vorjahrs. 2021 wuchs er dann um imposante 6,5 Prozent. Die besonderen Umstände der Pandemie fielen 2022 weg, und der Umsatz reduzierte sich wieder, schreibt der SBVV.

Der Dezember lief besonders schlecht. Gegenüber 2021 gingen die Umsätze des stationären Buchhandels und der Online-Shops um 9,8 Prozent zurück. Zu denken gibt dem Verband vor allem die Entwicklung bei den Sachbüchern, deren Umsatz das ganze Jahr über tief war und im Dezember um satte 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückging. Die Belletristik, die wichtigste Warengruppe, verzeichnete im Dezember ein Minus von 8,9 Prozent. Einzig die Reisebücher lagen im Plus, aber das ist nach den beiden Corona-Jahren mit reduzierten Reisemöglichkeiten nicht erstaunlich.

Erfolgreiche Bücher aus der Schweiz
Die Bestseller-Liste 2022 zeigt: Heimisches Schaffen war und ist äusserst beliebt. In der Sparte «Hardcover Belletristik» haben sieben Titel der Top Ten eine Schweizer Herkunft, sie stammen von Kim de l’Horizon, Alex Capus, Thomas Hürlimann, Christine Brand, Donna Leon, Silvia Götschi und Philipp Gurt. Der Toptitel 2022 war «Eine Frage der Chemie» der US-Amerikanerin Bonnie Garmus. Auffallend ist die starke Häufung von Krimis, die weiterhin das beliebteste Genre sind. Zwei Bücher der Top Ten stammen aus Schweizer Verlagen – von Diogenes und Kampa.

Auch bei den Sachbüchern im Hardcover sind mit AT und Kein & Aber zwei Schweizer Verlage in den Top Ten vertreten. Dort dominierte dieses Jahr «Das Kind in dir muss Heimat finden» von Stefanie Stahl; 2021 war der Titel bereits auf Platz drei klassiert.

Im Bereich Kinder- und Jugendbuch lagen erneut beliebte Buchreihen vorn: «Gregs Tagebuch», Globi, das unverwüstliche Guinness-Buch der Rekorde, die drei ??? und die drei !!!. Auch hier konnten sich mit Globi ein Schweizer Verlag in den Top Ten platzieren.

Beim Taschenbuch schliesslich lag Delia Owens mit «Der Gesang der Flusskrebse» zum zweiten Mal an der Spitze. Krimis erzielten ebenfalls hervorragende Taschenbuch-Umsätze, aus der Schweiz der Roman «Blind» von Christine Brand, der im Hardcover bereits 2019 erschienen war. (SBVV/mc/pg)

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