ZKB Weekly KMU Portrait: Wasserwerke Zug AG

ZKB Weekly KMU Portrait: Wasserwerke Zug AG
Andreas Widmer, CEO WWZ.

Andreas Widmer, CEO Wasserwerke Zug AG.

Zürich / Zug – Die Wasserwerke Zug AG (WWZ) versorgt den Kanton Zug und die umliegenden Gebiete mit Wasser, Energie und Telekomuni­kation. Die Holding ist im Besitz von rund 4200 privaten Aktio­nären. Knapp 30% des Aktienkapitals werden durch die öffent­liche Hand gehalten. Die WWZ-Gruppe hat ihren Firmensitz in Zug und beschäftigt über 340 Mitarbeitende.

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Geschäftsjahr 2014
Das Energiegeschäft war von einem überdurchschnittlich warmen Jahresklima und einem Nachfragerückgang bei der Indust­rie geprägt. Die generell tiefere Nachfrage führte auf dem Ener­giemarkt zu günstigeren Beschaffungskonditionen. Beim Tele­komgeschäft zeichnet sich eine Marktkonsolidierung bei den Grundanschlüssen ab, während die pro Anschluss verkauften di­gitalen Dienste weiter dynamisch zulegten.2014 steigerte die WWZ-Gruppe den Umsatz um 6 % auf CHF 237.5 Mio. Auch das Ergebnis auf Stufe EBIT liegt mit +57.14% CHF 58.3 Mio. (VJ CHF 37.1 Mio.) über dem Vorjahr. Dieses Resultat wurde be­einflusst von der günstigen Energiebeschaffung und Konsolidie­rung der Schaffhauser sasag Kabelkommunikation AG. Das Fi­nanzergebnis litt aufgrund der Beteiligung am Energiekonzern Alpiq, auf welche eine Wertberichtigung von CHF 15.5 Mio. (Vorjahr 2.1 Mio.) vorgenommen werden musste. Trotz dieses Umstandes erhöhte sich der Konzerngewinn um 1.3% auf CHF 38.2 Mio. Der Generalversammlung wird eine unveränderte Di­vidende von CHF 300 pro Aktie vorgeschlagen.

Die einzelnen Sparten haben wie folgt abgeschlossen: Der Stromverbrauch im eigenen Netzgebiet sank um 3.5% auf 707 Mio. kWh. Dank der Energielieferung an Marktkunden ausserhalb des Netzgebiets nahm der Stromabsatz der WWZ weniger stark ab (um 2.6% auf 724 Mio. kWh). Der Erdgasverbrauch im eigenen Netzgebiet fiel um 12.5% auf 482 Mio. kWh, die von den WWZ abgesetzte Erdgasmenge um 8.5% auf 471 Mio. kWh. Das Erdgasnetz konnte mit dem Anschluss von über 120 Objekten (davon 22 Neubauten) weiter verdichtet werden. Trotz der warmen Witte­rung stieg der Wärmeabsatz (Heizzentralen und Wärmenetze) um 40.0% auf 12.6 Mio. kWh. Treiber war insbesondere der Holzwärmeverbund Menzingen. Im Telekombereich wuchs die Festnetztelefonie um 19.8%, das Internet via Kabel steigerte sich um 19%. Beim Digital-TV boomte trotz des grossen Free-TV-Angebots von 130 digitalen (HDTV-)Sendern insbesondere das interaktive Fernsehen (+60.5%). Die Investitionen in Sachanla­gen von netto CHF 43.1 Mio. (Vorjahr CHF 34.4 Mio.) und die Akquisitionen wurden gänzlich über den Cashflow finanziert. Dennoch konnte dieser um 7% auf CHF 89.3 Mio. zunehmen.

Ausblick
Das Management gibt keinen genauen Ausblick. Blickt aufgrund der Diversifikation jedoch positiv in die Zukunft. .

Fazit
Die Bilanzsumme erhöhte sich um 3.5% auf CHF 879.3 Mio. Das ausgewiesene Eigenkapital nahm um 5.7% auf CHF 760.5 Mio. zu, was CHF 15‘010 pro Aktie ausmacht. Aktuell wird die Aktie 20% unter dem ausgewiesenen Eigenkapital gehandelt. Der Ei­genfinanzierungsgrad beträgt beachtliche 86.5%. Das Anlage­vermögen ist vollständig mit Eigenmitteln gedeckt. Bei den Im­mobilien und den unbebauten Grundstücken bestehen zudem stille Reserven. Die WWZ schütten knapp 40%des Konzernge­winns an ihre Aktionäre aus. Diese Ausschüttungspolitik dürfte auch in Zukunft beibehalten werden. Dennoch ist die Dividendenrendite leicht unter unserem Bewertungsvergleich. Die Margen auf Stufe EBITDA erhöhen sich seit 2011 stetig. Der Umsatz legte seit 2008 um durchschnittlich um jährlich 2.11% zu. Seit den Tiefstständen im Jahr 2012 stieg der Kurs um 27%. Würde der Verlust aus der Alpiq Beteiligung aus der Berechnung abgezogen werden, wäre das Resultat der WWZ weit positiver. In diesem Fall läge das KGV bei 11.7x was im Sektorenvergleich als moderat angesehen werden kann. Die Diversifikationsstrategie hat sich ausbezahlt, dies dürfte auch in Zukunft so bleiben.

Belastend sind vor allem die Beteiligungen an den Kernkraftwerken Gösgen und Leibstadt. Für diese Unterbeteiligungen wurden Partnererklärungen eingegangen, nach denen die Zuger verpflichtet sind, anteilsmässig allenfalls für die Verzinsung der Rückzahlung des Fremdkapitals der entsprechenden Gesellschaften aufzukommen. Für diese Beteiligungen wurden Rückstellungen für das Ausfallrisiko und für Einlagen in den Stilllegungsbzw. Entsorgungsfonds gebildet. Nebst dem Potential im operativen Geschäft, besteht auch die Chance, dass sich die Beteiligung an der Alpiq zum Positiven wendet. Die Papiere gelten als volumenstark im ausserbörslichen Markt. (ZKB/mc/ps)

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Aktienkurs Wasserwerke Zug AG

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(Quelle: ZKB)

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