Der wöchentliche Blick auf die Wirtschaft von Robert Jakob.
«Der weltweite Sommerschlussverkauf an der Börse hat viele Ursachen. Eine davon ist die geringe Liquidität. Viele Marktteilnehmer weilen in den Sommerferien. Da braucht es entsprechend weniger Aufträge, um die Kurse zu bewegen. Der Ausverkauf ähnelt dem Crash in der Asienkrise vor genau 17 Jahren. Eine Immobilien- und Aktienblase brachte das Finanzsystem in Südostasien ins Wanken. China war damals nicht der Auslöser. Es bestand dennoch Ansteckungsgefahr. Innerhalb weniger Monate ging es überall auf der Welt mit den Kursen zweistellig bergab. Sogar Nestlé verlor in der um sich greifenden Hysterie ab Spätsommer 1998 ein Drittel seines Börsenwertes. Dann aber nahmen die Bullen wieder den Markt auf die Hörner. Ende Dezember war die Jahresbilanz positiv.
Das könnte heuer ähnlich kommen. Nur wenn die ganze Weltwirtschaft abstürzt, rechtfertigen sich weitere grosse Kursverluste. Die FED dürfte vorsichtig agieren und die erwartete Zinserhöhung verschieben. Anleger kämen wieder in Anlagenotstand, da es weder auf Sparkonten, noch auf den Rentenmärkten irgendwo vernünftige Zinsen gibt. Das wiederum treibt sie zurück in die Dividendenpapiere. In einer alternativlosen Anlagewelt bleibt das Geld nicht ewig an der Seitenlinie.
Rette sich wer kann… ist jetzt die falsche Taktik. Langfristig orientierte Anleger sitzen die Wochen erhöhter Volatilität aus und investieren in ausgewählte Qualitätsunternehmen. Vor allem Firmen, die geographisch breit diversifiziert sind, bleiben interessant. Nur schon mit dem Buchstaben A lässt sich eine lange Liste mit nicht zu teuer bewerteten Aktien erstellen: ABB, Abbott, Adecco, Aegon, Air Liquide, Allianz, Amgen, Ascom, Assicurazioni Generali, Astellas Pharma, Axa….»
Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor, arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene und leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins, sondern auch ein Team von Aktienanalysten.
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Erschienen im Verlag Ellert & Richter
ISBN: 978-3-8319-0594-2
216 Seiten
Format: 14 x 22 cm; Klappenbroschur
Preis: 16.95 EUR (D), 17.50 EUR (A)
