IHAG-Kommentar: Guter Start in den November

IHAG-Kommentar: Guter Start in den November

Zürich – Die Aktienmärkte haben in der letzten Woche ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Der S&P500 gewann 1.0% und verbuchte damit das sechste Wochenplus in Folge. Die Börse hatte Rückenwind von guten Makrodaten, aber auch besser als erwarteten Quartalszahlen, wie beispielsweise jene von Facebook (+5%). In Europa stieg der Dax über die Woche um 1.3% und konnte am Freitag sogar kurz die Marke von 11‘000 Punkten überschreiten. Der SMI hinkte mit 0.4% etwas hinten nach. Als Belastung erwiesen sich die Aktien von Adecco (Wochenverlust: 9.3%), aber auch die Luxusgüterwerte Richemont (-3.7%) und Swatch (-1.5%).

Bei den Währungen kam der Euro gegenüber dem US-Dollar gehörig unter die Räder. Ein wichtiger Grund dafür war der starke Arbeitsreport vom Oktober aus den USA, was die Spekulationen um eine Zinserhöhung durch das Fed nährte. Über die Woche summierte sich für den EUR/USD ein Verlust von 2.4%. Auch für den Schweizer Franken hat die Dollar-Stärke Konsequenzen: Erstmals seit dem März wurde die Parität wieder überschritten.

In den USA stiegen die Zinsen in der letzten Woche über das gesamte Laufzeitenspektrum an, wobei der stärkste Anstieg im Bereich der 5-jährigen Staatsanleihen erfolgte (+18 Basispunkte auf 1.68%). In Europa tendierten die Zinsen ebenfalls höher, wie z.B. in Deutschland mit einem Anstieg um fast 20 Basispunkte auf 0.7% bei den zehnjährigen Bundesanleihen.

Goldpreis weiter gefallen
Gold steht nach wie vor nicht in der Gunst der Anleger. Seit Mitte Oktober zeigt der Preis für das gelbe Edelmettal kontinuierlich gegen unten. Da im Dezember eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank wahrscheinlicher geworden ist, wird das Halten von Gold weniger attraktiv. Wichtig ist, dass die Marke von USD 1085 pro Feinunze hält. Der Ölpreis pendelt immer noch um die Marke von USD 50/bbl herum. Der tiefe Preis sollte die Nachfrage stimulieren. Auf der anderen Seite steht einem nachhaltigen Preisanstieg die starke US-Valuta im Wege.

Weiterhin freundliches Börsenumfeld erwartet
Nachdem die Börsen den Monat Oktober mit erfreulichen Performances abgeschlossen haben, ist der Start in den November ebenfalls geglückt. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Börsen noch einige Wochen freundlich bleiben dürften. Dafür spricht die Saisonalität mit guten Entwicklungen vom November bis in den April. Eine ähnliche Entwicklung konnte z.B. auch im letzten Jahr beobachtet werden, als der Dax von 9‘300 im November bis über 12‘000 im April avancierte. Ein wichtiger Treiber war der schwache Euro, was jetzt auch wieder der Fall ist. Die Aussicht auf eine Anhebung des QE durch die EZB und die deutlich gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung in den USA im Dezember dürften den Euro vorerst weiter schwächen. Die US-Notenbank wird sich indes hüten den Dollar zu stark werden zu lassen. Wenn sie die Zinsen im Dezember erhöht, dürfte sich Frau Yellen im 2016 sehr lange mit der nächsten Erhöhung Zeit lassen.

US-Bankaktien im Fokus
Bei den Einzeltiteln kann der Blick auf US-Bankaktien geworfen werden. Der Sektor profitiert von höheren Zinsen. Unser Favorit ist JPMorgan. Das Institut hat die Finanzkrise gut gemeistert. Während vor allem europäische Banken immer noch am Restrukturieren sind, erzielt JPM bereits wieder mehr Gewinn als vor der Finanzkrise. Die Bank profitiert mit dem Kreditgeschäft vom robusten Privatkonsum in den USA. Aber auch im Investmentbanking ist JPM gut aufgestellt. Die bisherigen Höchstkurse bei USD 70 dürften bald überschritten werden.

In Europa dürften aufgrund der schwachen Währung die lange vernachlässigten zyklischen Exportwerte wieder in den Fokus der Investoren gelangen. In diesem Bereich gefallen uns die Aktien von BASF. Die Quartalszahlen sind zwar gemischt ausgefallen, aber der tiefe Preis reflektierte dies bereits. Die Chancen stehen gut, dass BASF in den nächsten Wochen Kurse von EUR 85 erreichen kann (IHAG/mc)

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