Der Urner Finanzdirektor Markus Stadler präsentierte am Mittwoch die Steuergesetz-Revision, die bis März 2008 in die Vernehmlassung geht. Angestrebtes Ziel: Gute steuerliche Rahmenbedingungen für Personen mit höheren Einkommen und Vermögen. Heute weist Uri das schwächste Steuersubstrat aller Kantone aus. Lediglich 90 Personen im Kanton haben ein Einkommen von mehr als 200’000 CHF. Mit der Revision will man das Steuer herumwerfen, die Abwanderung stoppen und die Zuwanderung von Begüterten fördern.
Einheitliche Steuersätze von je 7,75% für Kanton und Gemeinde
Das neue Tarifsystem lasse sich nicht einfach mit jenem von Obwalden vergleichen, hiess es an der Medienkonferenz. Insbesondere seien deutlich höhere Steuerfreibeträge vorgesehen. Das führt dazu, dass bei den mittleren Einkommen die Urner noch günstiger fahren als die Obwaldner. Vorgeschlagen werden einheitliche Steuersätze von je 7,75% für den Kanton und die Gemeinden. Dazu kommt 1,0% für die Kirchensteuer. Die Steuerlast beim Einkommen beträgt künftig für alle Personen nicht mehr als der schweizerische Durchschnitt.
Entlastung für alle Einkommensklassen
Entlastet würden alle Einkommensklassen, heisst es in den Vernehmlassungsunterlagen. Überproportional falle sie indessen bei tiefen und hohen Einkommen aus. Bei der Vermögenssteuer rückt man zumindest in die Nähe der andern Zentralschweizer Kantone.
26 Mio. Franken weniger Steuern für den Kanton
Die Regierung rechnet für den Kanton mit einem Steuerausfall von 26 Mio CHF. Anderseits fliessen den Gemeinden voraussichtlich über 2 Mio CHF mehr Steuergelder zu. Die Regierung erwartet, dass sie den zusätzlichen Ertrag für Steuerreduktionen verwenden.
Start für 2009 vorgesehen
Nimmt die Revision die politischen Hürden, werden die Urner und Urnerinnen bereits ab 2009 weniger tief in die Taschen greifen müssen. Doch damit begnügt man sich in Altdorf nicht. Für 2009 oder 2010 stellt die Regierung einen weiteren Schritt in Aussicht: Die Totalrevision der drei heutigen Urner Steuergesetze. (awp/mc/pg)
