CH-Schluss: SMI büsst 1,0% auf 8906 Punkte ein

CH-Schluss: SMI büsst 1,0% auf 8906 Punkte ein

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt haben die Anleger am Mittwoch Gewinne mitgenommen und so die Dividendenpapiere unter Druck gesetzt. Besonders schwer lasteten die Kursverluste des Schwergewichts Roche auf den Leitindex SMI, der bis auf die Marke von 8’900 Punkten abgerutschte. Auch an der Wall Street korrigieren die Aktien, was die europäischen Märkte zum Handelsende hin noch zusätzlich zurückfallen liess.

Als Vorwand für Gewinnrealisierungen hätten die Investoren zuletzt auch die Aussagen des neuen US-Notenbankchefs Jerome Powell herangezogen, glaubt ein Marktteilnehmer. Dies, obwohl der Fed-Präsident am Dienstag vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses lediglich die Aussicht auf graduelle Zinsanhebungen bekräftigt hatte. Derweil geht in der Schweiz die Berichtssaison in flottem Tempo weiter, wobei Kühne+Nagel die Anleger enttäuscht hat.

Der Swiss Market Index (SMI) gab bis Börsenschluss um 0,96% auf 8’906,38 Punkte nach, nachdem der Index im Handelsverlauf zumeist um rund ein halbes Prozent nachgegeben hatte. Damit ging der Februar für den SMI mit einem Minus von 5,8% tiefrot zu Ende. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,88% auf 1’469,27 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,94% auf 10’258,63 Stellen ein. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 28 den Handel im Minus ab und nur deren zwei im Plus.

Bei den Blue Chips verzeichneten Kühne+Nagel (-5,0%) die stärksten Einbussen, womit die Korrektur der letzten Wochen von ihren historischen Höchstständen eine Fortsetzung fand. Der Logistikkonzern hatte im Schlussquartal vor allem beim operativen Ergebnis die Erwartungen nicht erfüllt. Demgegenüber zeigten sich die meisten Experten mit der Volumenentwicklung zufrieden. Branchennachbar Panalpina aus dem breiten Markt rutschten um 3,2% ab.

Im SMI/SLI büssten nach Kühne+Nagel die Roche-Genussscheine mit 1,8% prozentual am meisten an Wert ein. Dabei gab es zu Roche eigentlich positive Nachrichten: Der Pharmakonzern hat von der EU-Kommission für das Medikament Hemlibra zur Behandlung von Hämophilie die Marktzulassung erhalten, was allerdings so erwartet wurde.

Nicht nur von Roche trennten sich die Anleger, auch die beiden anderen Schwergewichte Novartis (-0,9%) und Nestlé (-0,8%) übten Druck auf den SMI aus.

Kursverluste von einem Prozent und mehr waren bei den Titeln des Warenprüfkonzerns SGS (-1,5%), der Backwarengruppe Aryzta (-1,2%) und ABB (-1,4%) zu sehen. Ein Aufrag für Mikronetz- und Speichersysteme in Jamaica dienten den ABB-Papieren kaum als Stütze.

Das Gewinnerfeld war mit Clariant und Sika (je +0,1%) überschaubar. Trotz Rückgang hielten sich auch die Papiere von Julius Bär (-0,2%), der Bâloise, von Swatch oder Adecco (-0,3%) ziemlich gut. Swiss Life (-0,5%) gaben einen Teil der am Vortag erzielten Kursgewinne ab. Der Lebensversicherer hatte am Dienstag mit Jahreszahlen und einer grosszügigen Dividende überzeugt. Der Zementkonzern LafargeHolcim (Aktie: -0,6%) präsentiert am Freitag Geschäftszahlen.

Am breiten Markt hat eine Reihe kleinerer und mittelgrosser Unternehmen Ergebnisse vorgelegt. Besonders stark gaben daraufhin Leclanché (-8,2%) und EFG International (-9,8%) nach. Leclanché hatte einen Jahresverlust und eine potentielle Überschuldung angekündigt; bei EFG fiel der Jahresverlust höher als erwartet aus.

Markante Einbussen nach Zahlen erlitten auch Sulzer (-3,4%) und Valora (-4,0%). Sulzer etwa habe die Erwartungen nicht ganz erfüllt, war im Handel zu hören. Und auch vom Ausblick auf das laufende Jahr haben sich einige Analysten etwas mehr erhofft. Bei Valora erschien in Kommentaren einzig das EBIT-Ziel für das laufende Jahr als Enttäuschung, während die neuen Mittelfrist-Ziele zu überzeugen vermögen.

Georg Fischer (-0,6%) rutschten – ebenfalls nach Zahlen – zum Handelsschluss hin leicht in die Verlustzone ab. Kursgewinne gab es hingegen für Zehnder (+1,9%), Intershop (+2,0%) oder Cassiopea (+2,7%). Zwahlen&Mayr zogen nach einem Gewinnsprung an der Börse gar um deutliche 17% an. Und Jungfraubahnen avancierten um 1,8%, nachdem für das für die Zukunft wichtige V-Bahn-Projekt die letzte Einsprache zurückgezogen wurde. (awp/mc/pg)

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