CH-Schluss: SMI gibt 1,4% auf 8’457 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 1,4% auf 8’457 Punkte nach

Zürich – Die USA haben am Donnerstag mit ihrem Entscheid für Strafzölle die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. Der Schweizer Leitindex SMI brach nach einem anfänglichen Erholungsanlauf am Nachmittag regelrecht ein, nachdem die USA Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus Europa verhängt hatten. Er markierte gar bei 8’454,28 Punkten ein neues Jahrestief.

Eigentlich hatten die Schweizer Aktienmärkte am Morgen zu einem erneuten Erholungsversuch angesetzt, nachdem sich in Italien ein neuer Anlauf für die Regierungsbildung abzeichnete. Doch am Nachmittag kündigte US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross an, dass Unternehmen aus der EU künftig Strafzölle auf Exporte von Stahl und Aluminium in die USA zahlen müssen. Anleger fürchten deshalb eine Eskalation des Handelsstreits.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Donnerstag um 1,42 Prozent im Minus auf 8’456,95 Punkten nahe bei seinem neu markierten Jahrestief. Der SMI hat bereits in den letzten zwei Wochen stark unter den politischen Unsicherheiten in Bezug auf den Handelsstreit und die Regierungsbildung in Italien gelitten. Noch Anfang des Monats stand er bei knapp 8’900 Punkten. Der Swiss Leader Index (SLI) büsste am Donnerstag 1,22 Prozent auf 1’404,98 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 1,21 Prozent auf 10’164,78 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen lediglich vier im Plus und 26 im Minus.

Zwischen den USA und Europa droht nach der Ankündigung aus Washington nun ein Handelskrieg. Die Europäer kündigten im Gegenzug Vergeltungszölle und eine Klage bei der Welthandelsorganisation WTO an. In der Folge brachen sowohl die europäischen als auch US-Märkte ein. In New York fiel der Dow Jones bis zum europäischen Handelsschluss um 0,84 Prozent, in Deutschland der Dax um 1,67 Prozent.

Hierzulande fuhren die Finanzwerte die grössten Verluste ein. Der Versicherer Swiss Re büsste 2,7 Prozent ein, Swiss Life 1,9 Prozent. Die beiden Versicherer führten schon früh am Tag die Verlustliste an. Die Papiere von UBS verloren 2,1 Prozent, CS und Julius Bär je 1,8 Prozent.

Noch am Morgen hatten die Bankenwerte nach den Verlusten der Vortagen zu einer Erholung angesetzt. Sie profitierten davon, dass in den USA die Bankenregulierung «Volcker Rule» gelockert werden soll. Und in Italien sorgte ein neuer Anlauf zur Regierungsbildung für eine gewisse Entspannung. Der Einbruch an der Börse bekamen die Finanzwerte dann aber besonders stark zu spüren.

Kaum besser als den Banken erging es den defensiven Schwergewichten. Am grössten waren hier die Abgaben von Novartis-Papieren (-2,1%), gefolgt von den Roche-Genussscheinen (1,4%) und Nestlé-Aktien (1,2%). Unter grossen Druck gerieten etwa auch ABB (-1,8%), Sonova oder Lonza (beide -1,5%).

Im Plus halten konnten sich dagegen die Swatch-Aktien (+0,7%). Für den Uhrenhersteller hat die UBS das Kursziel deutlich erhöht und ihre Kaufempfehlung bestätigt. Die Aktien hatten die Gewinnerliste den ganzen Tag lang angeführt, machten aber zum Schluss Vifor-Aktien Platz (+0,7%).

Daneben konnten auch Clariant (+0,3%) und Schindler (+0,3 Prozent) den Tag mit Gewinnen abschliessen. Andere Zykliker wie Geberit (-0,2%) und Richemont (-0,3%) schlossen mit moderaten Verlusten.Im breiten Markt verzeichneten die Meyer-Burger Aktien mit einem Minus von 8,1 Prozent die stärksten Abgaben. In der ersten Wochenhälfte hatten Neuigkeiten über eine Vereinbarung mit der japanischen Panasonic Solar bezüglich einer Zusammenarbeit die Titel stark getrieben. An den beiden vorangegangenen Handelstagen hatten die Papiere um mehr als 20 Prozent zugelegt.  (awp/mc/cs)

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